Samstag, 27. April 2024
† D.C. Fontana
Dorothy Catherine Fontana (1939 - 2019)

IMDb


* 25. März 1939 | Autorin

 

† 2. Dezember 2019 | Krankheit


Die Autorin Dorothy Catherine Fontana ist vergangenen Montag im Alter von 80 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben. Bekannt wurde sie durch ihre Drehbücher und Romane zu Star Trek.
Bereits mit 11 Jahren schrieb Dorothy Horror- und Abenteuergeschichten. Nach ihrem Abschluss der Fairleigh Dickinson University in New Jersey bekam sie ihren ersten Arbeitsplatz als Juniorsekretärin von Screen Gems-Präsident Ralph Cohn. Sie zog nach Kalifornien, wo sie Arbeit bei einem Schreibbüro in den Revue Studios fand, wo sie schon bald zur Drehbuchprüferin für Samuel A. Peeples wurde, der sich auf TV-Western spezialisiert hatte.
Als „Michael Edwards“ brachte sie selbst Drehbücher für die Serie The Tall Man sowie als „Dorothy C. Fontana“ für die Serie The Wild Wild West ein. 1965 arbeitete sie als Produktionssekretärin für Gene Roddenberry, der mit The Lieutenant eine Militärserie mit Gary Lockwood in der Hauptrolle produzierte. Durch den Vietnamkrieg stieß die Serie jedoch auf Antipathie in der Bevölkerung, weshalb die Serie nach nur einer Staffel abgesetzt wurde.
Gene Roddenberry brachte sie dann zur Science Fiction, als er 1966 Star Trek kreierte. Dabei wurde sie als „D.C. Fontana“ eine der ersten Drehbuchautorinnen des Genres und kümmerte sich nebenbei um die Hintergründe der Figuren. Sie war bei den Drehbüchern zu einigen Schlüsselepisoden verantwortlich bzw mitverantwortlich, schrieb das Drehbuch zum Pilotfilm der Nachfolgeserie Star Trek | The next Generation, „Mission Farpoint“ (1987), und wurde die erste Staffel über als Produktionsleiterin benannt. Bei der Episode „The naked Now“, in der die Figuren die Sau rauslassen dürfen, die sich an der Episode „The naked Time“ der Klassik-Serie orientiert, ließ sie sich als „J. Michael Bingham“ aufführen.
Sie schrieb außerdem je ein Drehbuch für die Star Trek-Zeichentrickserie, Star Trek | Deep Space Nine und der Netzserie Star Trek | New Voyages (2006). Desweiteren zeichnete sie, unabhängig von Star Trek, für die Serienadaption von Logan’s Run verantwortlich und schrieb ein paar Drehbücher für Babylon 5.
Doch D.C. Fontana war am stolzesten über ihre Arbeiten bei Die Straßen von San Francisco, denn sie war in erster Linie darauf aus, über Leute zu schreiben: »Die besten Serien sind immer über Menschen«, sagte sie. »Da ich bei den Figuren bei Null anfange, sehe ich mir üblicherweise zuerst deren Stärken an, und dann deren Schwächen. Jeder Held sollte verwundbar sein und Schwachstellen haben. Perfekte Menschen existieren, irgendwo, aber ich treffe nie welche. Jede Figur muss etwas brauchen sollen, und jede Figur sollte in derer Leben eine Art von Konflikt besitzen.«
Zusätzlich zu ihren TV-Drehbucharbeiten schrieb sie auch den Star Trek-Roman „Vulcan’s Glory“ sowie die Romanadaption des TV-Films The Questor Tapes (1978) von Gene Roddenberry und Gene L. Coon. Zuletzt war sie Dozentin im Konservatorium des American Film Institutes. Als Mitglied der Writers Guild of America wurde sie 1997 und 2002 in die American Screenwriters Association Hall of Fame aufgenommen.
Sie hinterlässt ihren Mann, den Filmtechniker Dennis Skotak, der unter anderem 1990 einen Oscar® für die besten visuellen Effekte in The Abyss gewann.

30.03.2024 | mz
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