* 22. März 1933 | Schauspieler
† 2. Dezember 2019 | Herzversagen
Der kanadische Schauspieler Richard Easton ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Er wurde in Montréal geboren, spielte in einem Kindertheater, zog mit 17 Jahren nach Ottawa und ging schließlich mit einem Stipendium in der Tasche auf die Central School of Speech and Drama in London.
1955 trat er der Shakespeare Memorial Theatre Company im Palace bei und trat zusammen mit John Gielgud u.a. in „Viel Lärm um Nichts“ und „König Lear“ auf. Zusätzlich spielte er literarische Figuren für das kanadische TV-Theater General Motors presents. Neben seinen Auftritten im Theater spielte er auch in diversen britischen TV-Serien wie Simon Templar, Kein Pardon für Schutzengel oder Doctor Who. Seine größte TV-Rolle spielte er in der Serie The Brothers, worin er 85 Folgen lang einen von drei Brüdern spielte, die den Fuhrbetrieb ihres Vaters nach dessen Tod übernehmen.
1984-86 spielte er mit Kenneth Branagh, Roger Rees und Jeremy Irons in der Royal Shakespeare Company. Seine Beziehung zu Kenneth Branagh führte ihn auch zweimal mit ihm vor die Kamera – 1989 in Henry V und zwei Jahre später in Schatten der Vergangenheit. Eine ganze Dekade lang spielte er berühmte klassische Figuren am Old Globe Theatre in San Diego, bevor es ihn zum Broadway zurück zog, wo er zum Star wurde und 2001 mit einem Tony® für seine Rolle in dem Stück „The Invention of Love“ ausgezeichnet wurde.
Er trat oft in Stücken mit Ethan Hawke auf, der ihm sogar einmal das Leben rettete. Bei einer Aufführung von Tom Stoppards „The Coast of Utopia“ fiel Richard Easton nach einem im Spielbuch stehenden Wutausbruch ins Podium herab und »schlug wie eine Wassermelone auf«, wie Ethan Hawke in der Graham Norton Show erzählte. Das Publikum fand das zunächst hysterisch komisch, doch Ethan Hawke war klar: Sein Kollege hatte einen Herzinfarkt. Mit Hilfe von wiederbelebenden Maßnahmen und einem Arzt, der im Publikum saß, wurde der Schauspieler nach elf Minuten wiederbelebt und ins Krankenhaus gebracht, wo er dann behandelt wurde. Eine Woche später stand er schon wieder auf der Bühne und hatte glücklicherweise keine Gehirnschädigung davongetragen.
2002 war er in der dreiteiligen PBS-TV-Doku Benjamin Franklin in der Titelrolle zu sehen. Zwischen 2005 und 2011 trat er auch in Werbespots und Videos über die Freimaurer als Benjamin Franklin auf. 2008 wurde Richard Easton in die American Theater Hall of Fame aufgenommen. Zuletzt war der Schauspieler 2008 in Sam Mendes‘ Drama Zeiten des Aufruhrs sowie 2011 in einer Folge von Martin Scorseses Boardwalk Empire zu sehen.