Donnerstag, 28. März 2024
† Coolio

Artis Leon Ivey jr. (1963–2022)

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* 1. August 1963 | Rapper, Schauspieler
Sein Markenzeichen waren die abstehenden Rastazöpfe, sein größter Schlager, „Gangsta’s Paradise“, brachte ihm 1996 einen Grammy® ein. Jetzt ist Coolio im Badezimmer eines Freundes in Los Angeles nach einem Herzinfarkt gestorben. Die Notärzte gaben nach 45 Minuten Wiederbelebungsversuchen auf und erklärten den Rap-Star für tot. Er wurde 59 Jahre alt.
Der aus Pennsylvania stammende Artis Leon Ivey jr. startete seine Karriere Ende der 1980er Jahre an der „West Coast“ in Compton, Kalifornien. Weitere Erfolge feierte er mit Liedern wie „Fantastic Voyage“, „Too hot“ oder „1-2-3-4“.
Coolio, der in Las Vegas lebte, war seinem Manager zufolge nach Los Angeles gereist, um eine Angelegenheit mit seinem Reisepass zu klären. Den hätte er für eine Reise nach Deutschland gebraucht, wo er am Wochenende auftreten sollte. Sein letzter Auftritt fand hingegen vergangene Woche in Texas statt, zusammen mit seinem Kollegen Vanilla Ice. Die Zwei standen im Rahmen einer „I love the 90s“-Show seit sechs Jahren gemeinsam auf der Bühne. Vanilla Ice sagte laut TMZ, er habe kaum schlafen können, nachdem er Mittwochnacht vom Tod Coolios erfahren hatte, und sei am Morgen danach »immernoch schockiert und aufgebracht« aufgewacht.
Auch Al Yankovic, der Coolios Schlager mit „Amish Paradise“ auf die Schippe nahm, twitterte ein Foto, auf dem Coolio ihn umarmt. Auch Michelle Pfeiffer, die Hauptdarstellerin aus Dangerous Minds (1995), dessen Eröffnungszene mit Coolios „Gangsta’s Paradise“ unterlegt war, und die auch in seinem Musikvideo dazu mitwirkte, schrieb auf Instagram, sie sei »untröstlich, vom Tod des begnadeten Künstlers zu hören«. Für die Melodie ließ sich Coolio übrigens von Stevie Wonders Single „Pastime Paradise“ inspirieren, aus der er auch einige Samples verwendete.
Nebenbei trat Coolio in zahlreichen Serien und Filmen auf. So sprach er z.B. den Kwanzaa-Bot in Matt Groenings Kultserie Futurama, die im kommenden Jahr ein erneutes Comeback feiern wird. Erst Wochen vor seinem Tod hatte Coolio die Zeilen der neuen Episode eingesprochen, wie Produzent David X. Cohen dem Magazin TMZ mitteilte. Das Futurama-Team wird ihm seine Folge widmen und Coolio im Abspann rappen lassen, um ihm »den besten Abschied zu geben, den wir können«.
Seinen Künstlernamen erhielt er von seinen Freunden, nachdem ihn beim Üben auf der Straße ein Passant gefragt hatte, ob er sich denn einbilde, Julio Iglesias zu sein. Nachdem er seinen Highschool-Abschluss erreicht hatte, trat er zunächst in der Hip-Hop-Gruppe WC & The Maad Circle im Hintergrund auf. Bevor er seine Sprechgesangskarriere startete, verdingte er sich u.a. bei der freiwilligen Feuerwehr und beim Sicherheitsdienst am Flughafen LAX.
Eine Ehe mit Josefa Salinas hielt nur vier Jahre. Der Künstler, der auch gern in der Küche wirkte, hinterlässt sechs Kinder. Über Wasser hielt er sich durch seine Teilnahme an Shows, in denen die Musik der 1990er Jahre zelebriert wurde. In der Hoffnung, seine Karriere noch einmal ankurbeln zu können, nahm er 2004 sogar im deutschen Fernsehen an dem ProSieben-Format Comeback – Die große Chance teil. In der Sendung belegte er letztlich nach Chris Norman und Benjamin Boyce den dritten Platz.
† 28. September 2022 | Herzinfarkt

27.03.2024 | mz
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