Sonntagnacht wurden zum 97. Mal die Oscars® verliehen. Durch die Show im Dolby® Theatre führte Conan O’Brien. Warum? War Jimmy Kimmel zu teuer geworden? Man weiß es nicht. Sein Eröffnungsmonolog war durchwachsen. Erst schlüpft er aus Demi Moores The Substance-Figur, dann labert er jede Menge Nonsens, und als man erwartet, dass die Verleihung endlich losgehen kann, macht er noch eine Musiknummer mit dem Dune-Sandwurm am Klavier (und später an der Harfe) und einem tanzenden Deadpool – ironischerweise mit dem Titel „Ich verschwende keine Zeit!“.
Doch vor dem Monolog begann die Show ohne Moderation mit einer Musiknummer von Ariana Grande und Cynthia Erivo! Zudem gab es eine gesungen-getanzte James-Bond-Huldigung, eine Musiknummer zu Ehren des gestorbenen Musikmoguls Quincy Jones und die alljährliche In-Memoriam-Sequenz. Normalerweise wurden in den Jahren zuvor die nominierten Lieder nach und nach dargeboten, was in diesem Jahr weggelassen wurde.
Neben den nicht immer verstandenen Witzen des Gastgebers gab es auch nach einer halben Stunde „Warmlaufzeit“ endlich den ersten Oscar®. Aber auch passend zu den teils schlecht verstandenen Witzen oder Bemerkungen des Gastgebers waren auch einige Nominierungen schlecht zu verstehen, die dann auch noch die meisten Statuetten einsahnten.
Die zweieinhalbstündige emotionelle Tour de Force einer erotischen Tänzerin mit den Mitgliedern einer Oligarchenfamilie schaffte es auf 5 Oscars® (darunter für den besten Film, die beste Regie und Hauptdarstellerin) und das fiktive, überlange Immigrationsdrama über einen scheiternden ungarischen Architekten auf 3 Oscars® (beste Hauptrolle, Kamera und Filmmusik) – alles Entscheidungen mit einem großen Fragezeichen.
Da gab es weitaus interessantere und bessere Filme, die entweder nicht nominiert waren oder nicht genug Stimmen bekamen. So erhielt auch der lettische Animationsfilm Flow den Preis, obwohl die meisten Zuschauenden vermutlich auf Der wilde Roboter getippt hatten, zumal Flow bereits mit einem Golden Globe® belohnt wurde.
Höhepunkte waren in Anlehnung an den in den Medien breit bedienten Eklat zwischen Wolodimir Seljenskij, Donald Trump und J.D. Vance ein im Sportanzug gekleideter Adam Sandler, der sein „Chalameh!“ zum Besten gab, die frisch-fröhliche Dankesrede von Kieran Culkin, der an ein Versprechen seiner Ehefrau erinnerte, sowie die gefühlsbetonte Dankesrede der dominikanischen Immigrantentochter Zoë Saldaña.
Zur Aufheiterung zwischendurch sorgte neben einem Werbekurzfilm über CinemaStreams auch die Präsentation des Preises für das beste Produktionsdesign von Ben Stiller, der mit der Hebebühne zur Bühne hochgefahren werden sollte, diese jedoch nicht so ganz das machte, was sie machen sollte (oder genau das?), und der Präsentator hochspringen und -klettern musste.
Für Überraschung sorgte auch Mick Jagger, der den Oscar® für das beste Lied präsentierte. Aber auch über den Auftritt anderer alter Bekannte konnte man sich freuen – so z.B. Goldie Hawn, die von Andrew Garfield umschwärmt wurde, oder auch Harry & Sally Meg Ryan und Billy Crystal, die den Oscar® für den besten Film präsentierten.