Donnerstag, 10. Oktober 2024
† Caroline Cellier
Monique Cellier (1945-2020)
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* 7. August 1945 | Schauspielerin

 

Die französische Schauspielerin Caroline Cellier ist am Dienstag in Paris im Alter von 75 Jahren nach langer Krankheit gestorben.
Ausgebildet am Cours Simon, gab sie 1963 ihr Theaterdebüt in Jan de Hartogs „Das Himmelbett“. Als junge Hoffnungsträgerin mit dem Marcel-Achard- und dem Gérard-Philipe-Preis ausgezeichnet, machte sie zwei Jahre später unter der Regie von Jacques Poitrenaud in La Tête du Client ihre ersten Schritte beim Kinofilm.
1982 spielte die Schauspielerin die Ehefrau von Patrick Dewaere in Henri Verneuils Kinoerfolg Tausend Milliarden Dollar. An der Seite von Bernard Giraudeau in Teuflische Umarmung, einem weiteren Kassenschlager der 80er Jahre, gewann Cellier den César als beste Nebendarstellerin. Am Theater war sie in etwa dreißig Stücken zu sehen. Einen ihrer letzten Auftritte hatte sie 1998 in Tennessee Williams‘ „Endstation Sehnsucht“. Ihre Leistung wurde mit einer Nominierung für den Molière als beste Schauspielerin belohnt.
1992 wurde sie von ihrem Ehemann Jean Poiret in Das Zebra engagiert, wo sie an der Seite von Thierry Lhermitte dessen Ehefrau spielt, die nach 15 Jahren Ehe einem Liebestest unterzogen werden soll. Caroline Cellier und Jean Poiret, die bereits seit 1965 zusammen waren, hatten noch im selben Jahr geheiratet. Sie hatten einen Sohn, Nicolas Poiret, der Drehbuchautor und Dramatiker wurde.
Elegant, schüchtern – sehr schüchtern heißt es – das sind Adjektive, die im Kontrast zu ihrer öffentlichen Persona und ihrer Karriere in Film und Theater stehen, die mehr als Extrovertiertheit erfordern. Seit den frühen 1960er Jahren hatte sie in mehr als hundert Filmen und Theaterstücken mitgewirkt. Sie fühlt sich im Drama ebenso wohl wie in der Komödie und wurde von einigen der größten Regisseure inszeniert, darunter Claude Lelouch, Claude Chabrol, Édouard Molinaro.
Als sie 2010 in Benoît Pétrés erstem Film Thelma, Louise et Chantal eine zerbrechliche und entschlossene 50-jährige spielte, vertraute sie sich an: »Man kann Angst vor Krankheit und Behinderung haben, aber man kann keine Angst vor dem Tod haben. Seit ich ein kleines Mädchen war, habe ich mir immer gesagt, dass wir morgen sterben werden. Ich habe immer diese Klarheit gehabt. Also lasst es uns genießen, lasst uns weitermachen… Man muss einen Appetit auf die Dinge haben.«
Der Tribut ihres Sohnes auf Instagram ist ein Zeugnis für die Eleganz und Stärke dieser (schönen) Schauspielerin im Angesicht von Leben und Tod… »Du warst und bleibst für immer meine Stärke, mein verrücktes Lachen, meine Qualen, mein Spott, mein Blutvergießen, mein Ritter in Scherben, mein Detektor der Heuchelei… mein Kampf.«

 

† 15. Dezember 2020 | Krankheit

28.03.2024 | mz
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