* 9. Juli 1938 | Schauspieler
† 15. April 2020 | Herzversagen
Wie seine Tochter Elizabeth in den Sozialen Medien mitteilte, ist Schauspieler Brian Dennehy am Mittwoch im Alter von 81 Jahren gestorben. Der Charakterschauspieler, der hauptsächlich für seine Nebenrollen bekannt war, spielte in über 180 Produktionen auf Bühnen und vor Kameras, gewann einen Golden Globe® zwei Tonys® und wurde sechsmal für den Emmy® nominiert.
Der 1,90m große Hüne trat mit 21 Jahren den Marines bei und war Anfang der 60er Jahre am Vietnamkrieg beteiligt – »oberflächlich«, wie er selbst sagte. Zurück in der Zivilisation lernte er echte Arbeit – die beste Voraussetzung, ein guter Schauspieler zu werden. »Ich lernte aus erster Hand, wie ein Truckfahrer lebt, was ein Barkeeper macht, wie ein Verkäufer denkt. Ich musste mir mein Leben mit diesen Arbeiten verdienen, nicht nur so tun«, sagte der Schauspieler 1989 der New York Times gegenüber.
Bevor er sich 1982 als kompromissloser Sheriff mit Kriegsveteran John Rambo anlegte und mit dieser Rolle seinen großen Durchbruch feierte, spielte er in Theaterproduktionen wie Anton Tschechows „Iwanow“ und trat in diversen Serien auf, u.a. in einer wiederkehrenden Rolle im Denver-Clan. Die 80er Jahre waren ihm wohl gesonnen. 1987 wurde ihm Der Bauch des Architekten auf den Leib geschrieben.
In den 90ern war Brian Dennehy in den verschiedensten Rollen zu sehen – ob als Serienkiller John Wayne Gacy oder Filmvater von Tommy Boy Chris Farley. »Ich mochte ihn sehr, und mit ihm zu spielen war ein herzliches Vergnügen, weil wir gegenseitig so kreativ waren«, sagte er dem A.V.-Club über das gewichtige Komödientalent, das 1997 viel zu früh verstarb.
Ende des Jahrhunderts erhielt er einen Tony® für seine Rolle des Woody Loman in dem Stück „Death of a Salesman“, das es auch 2000 ins Fernsehen schaffte und ihm zudem einen Golden Globe® bescherte. »Das Tollste daran, dieses Stück zu spielen, und was mir in den letzten sechs Wochen widerfahren ist, ist, dass ich etwas Verlorenes wiedergefunden habe: ein Gefühl dafür, wer ich bin, und worum es mir geht, und warum ich vor 30 Jahren damit angefangen hatte«, sagte er 1999 über das Theaterstück, »warum ich ein Taxi fuhr, warum ich einen LKW fuhr, warum ich so hart daran gearbeitet habe, in diesen Beruf zu gelangen. Es ist sehr leicht, es dabei zu verlieren, und ich habe nicht gemerkt, wie sehr ich es gebraucht hatte, bis ich es wiederbekam.«
Zuletzt war er u.a. in den Serien Hap and Leonard und The Blacklist zu sehen. Zwei Filme sind noch in der Fertigstellung – das KKK-Drama Son of the South mit Julia Ormond und Lucas Till sowie Long Day Journey mit Danny Glover. Schauspielkollegen und Fans werden ihn vermissen – mach’s gut, Großer!