Donnerstag, 25. April 2024
† Wolfgang Winkler
(1943 - 2019)

IMDb | Wikipedia


* 2. März 1943 | Schauspieler

 

† 7. Dezember 2019 | Krebs


Der Schauspieler Wolfgang Winkler, bekannt aus Polizeiruf 110 und Die Rentnercops ist im Alter von 76 Jahren gestorben, wie Matthias Brenner, Intendant des Neuen Theaters in Halle, am Samstagabend auf 🌐Facebook bekannt gab.
Er wuchs bei seinen Großeltern in Görlitz auf und absolvierte nach der Schule eine Ausbildung zum E-Lokführer. Zur selben Zeit gründete er das Kabarett Die Zwecken. Von 1962 bis 1965 studierte er an der Hochschule für Film und Fernsehen Babelsberg. Seinen ersten Auftritt vor der Kamera hatte er bereits 1965 in Kurt Maetzigs Drama Das Kaninchen bin ich. Die Adaption des Romans „Maria Morzeck oder Das Kaninchen bin ich“ von Manfred Bieler wurde kurz nach dem Kinostart in der DDR verboten, da er sich kritisch mit dem Sozialismus und im Besonderen mit der Strafjustiz auseinandersetzte. Erst 1990, nach dem Ende der DDR, wurde der Film wieder gezeigt – auf der Berlinale.
Doch trotzdem der Film verboten wurde, ging Wolfgangs Karriere weiter. Er spielte am Görlitzer Gerhart-Hauptmann-Theater sowie ab 1967 auch am Neuen Theater in Halle. In Film und Fernsehen spielte er oft kleine Rollen als Vater, Leiter oder Arzt. Erst in zahlreichen Inszenierungen des Fernsehtheaters Moritzburg zwischen 1968 und 1988, sowie mit Egon Schlegels Kinderfilm Das Pferdemädchen (1979) wurde er einem breiten Publikum bekannt. Bis Ende der 90er Jahre spielte er regelmäßig Theater, unter anderem am Landestheater Halle, am Neuen Theater in Halle sowie in Dresden, wo er u.a. 2003 wieder auftrat.
Nach der Wende drehte sich das Blatt und Wolfgang Winkler wurde zum Kommissar. Von 1996 bis 2013 ermittelte er an der Seite von Jaecki Schwarz als Hauptkommissar Herbert Schneider in der Krimireihe Polizeiruf 110 in Halle und Umgebung. Dafür wurden beide im Mai 2006 vom Landesverband Sachsen der Deutschen Polizeigewerkschaft zu Ehrenkommissaren ernannt. Auch neben der Ermittlungstätigkeit waren die beiden Schauspieler in diversen TV-Filmen zu sehen, wie etwa 2008 in dem ARD-Fernsehfilm Das Traumpaar.
Von 2015 bis 2019 spielte er in der ARD-Vorabendserie Rentnercops an der Seite von Tilo Prückner die Hauptrolle des aus dem Ruhestand zurückgeholten Kommissars Günter Hoffmann. Zuletzt stand er im Oktober 2017 für den Fernsehfilm Der steinerne Gast der Krimireihe Wolfsland als Kneipenwirt Bruno Hass vom „Steinernen Gast“ vor der Kamera.
2013 erhielt Wolfgang Winkler gemeinsam mit seinem Kollegen Jaecki Schwarz die Goldene Henne für sein Lebenswerk. Zusammen hielten sie in unregelmäßigen Abständen Rezitationen aus dem Ende Dezember 2009 erschienen Buch „Niemals vergessen, wo ich herkomme – Lebenswege berühmter und weniger berühmter Alkoholiker“. Desweiteren veröffentlichte der Eulenspiegel-Verlag im September 2012 das Buch „Herbert & Herbert – Mit dir möchte ich nicht verheiratet sein!“, das die beiden auch mehrere Jahre in Lesungen vorstellten.
»Ich wusste um seine Krankheit«, sagte Jaecki Schwarz gegenüber 🌐Bild. »Ich habe in den letzten zwei Jahren miterleben und beobachten können, wie er mehr und mehr abgebaut hat. Wolfgangs Tod war absehbar. Am Ende war er wohl nicht mehr er selbst. Er ist friedlich eingeschlafen. Seine Kinder waren dabei und haben ihn dorthin begleitet, wo auch immer er jetzt ist. Ich konnte mich nicht mehr verabschieden. Aber ich werde Wolfgang mit Liebe in Erinnerung behalten.« So wie viele andere.

30.03.2024 | mz
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