* 3. Dezember 1944 | Schauspielerin
Carol Sutton ist im Alter von 76 Jahren an den Folgen einer CoViD-19-Erkrankung in einem Krankenhaus in ihrer Heimatstadt New Orleans gestorben. Fast ein halbes Jahrhundert stand die Schauspielerin vor der Kamera – größtenteils in kleinen und Nebenrollen. Neben ihren Film- und Fernsehauftritten stand sie in ihrer Heimatstadt auf der Bühne, u.a. in Stücken wie „The last Madam“, „Native Tongues“ und „A Raisin in the Sun“.
Ihre Karriere begann in New Orleans, wo sie Ende der 1960er Jahre eingeladen wurde, beim Dashiki Project Theatre mitzumachen. Das Ziel des Ensembles war, der Stadt, die eine hohe Anzahl Afroamerikaner besitzt, „eine getreue Darstellung der schwarzen Lebensweise für die schwarze Gemeinschaft“ zu präsentieren.
»Als alle anderen weggingen, hatte ich nie den Wunsch, New Orleans zu verlassen. Ich wollte nie nach Los Angeles oder New York gehen«, sagte die Schauspielerin voriges Jahr dem Regisseur Tommye Myrick und fügte hinzu, dass die Stadt alles bot, was sie für ihre Arbeit brauchte.
In Anerkennung ihres Beitrags zur Kunst in der Stadt erhielt sie 2012 von der Stadt New Orleans einen Preis für ihr Lebenswerk. Bürgermeisterin LaToya Cantrell schrieb zum Tod der Schauspielerin: »Carol Sutton war praktisch die Königin des Theaters von New Orleans, die jahrzehntelang die Bühnen der Stadt prägte. Wir werden uns immer an ihre souveräne Bühnenpräsenz, ihre reichhaltig dargestellten Figuren und das warme Herz erinnern, das sie mit ihren Schauspielkollegen teilte.«
Ihr Leinwanddebüt gab Carol Sutton 1974 mit The Autobiography of Miss Jane Pitman, worin das Leben einer in die Sklaverei hineingeborenen schwarzen Frau geschildert und Teil der US-Bürgerrechtsbewegung wurde. Ihre wohl bekannteste Rolle spielte sie 1989 in dem Drama Magnolien aus Stahl als Krankenschwester Pam an der Seite von Dolly Parton und Julia Roberts.
Zudem war sie 2011 neben Viola Davis und Emma Stone in dem Südstaatendrama The Help zu sehen, in dem es um die Beziehung einer jungen weißen Frau zu zwei schwarzen Hausbediensteten in den 1960er Jahren ging. Wenn immer etwas in der Gegend gedreht wurde, war sie bereit, eine Rolle zu übernehmen. Neben zahlreichen Filmen war sie auch in diversen Serien zu sehen – so z.B. in In der Hitze der Nacht, American Horror Story, True Detective oder in der 2016er Neuverfilmung von Roots als TV-Vierteiler.
»Unter den Schauspielern in New Orleans gab es Carol Sutton – und es gab alle anderen«, sagte David Cuthbert, ein Kritiker der Zeitung New Orleans Times-Picayune. »Sie öffnete ihren Mund, und heraus kam Wahrheit. Wo immer sie auf der Bühne stand, war das der Mittelpunkt.«
† 10. Dezember 2020 | Coronavirus