Sein markantes Gesicht kennen viele Kinogänger. Jetzt ist der australische Schauspieler David Gulpilil im Alter von 68 Jahren einer Krebserkrankung erlegen. Er gehörte zu den populärsten Filmhelden seiner Heimat Australien und war dort auch als ausgewiesener Kenner der Aborigines-Kultur und zeremonieller Tänzer bekannt. Er hinterlässt seine zweite Ehefrau Miriam Ashley und vier Kinder.

1953 im nördlichen Territorium geboren, lebte er zunächst abgeschieden im Buschland und besuchte eine Missionsschule. 1970 wurde er erstmals in einem Film besetzt. In Nicolas Roegs Walkabout rettet er als „Eingeborener“ zwei hilflose weiße Geschwister vor dem sicheren Tod im Outback und führt sie in die Geheimnisse der Wildnis ein.

1977 war er an der Seite von Richard Chamberlain in dem Krimi Die letzte Flut zu sehen und trat immer wieder in Filmen und Serien auf, bis er 1986 als Neville Bell an der Seite von Paul Hogans Mike „Crocodile“ Dundee einem weltweiten Publikum bekannt wurde.

David Gulpilil gehörte zu denen, die vernehmlich die Zwangseinweisung von Aborigines-Kindern in staatliche Erziehungsheime kritisierten – eine Praxis, die erst 1976 aufgegeben wurde. Zu den Langzeitfolgen dieser kulturellen Entwurzelung gehörten Alkoholismus und eine hohe Suizidrate. Im Film Long Walk home, in dem er den Fährtenleser Moodoo spielte, wird dieses Thema beleuchtet.

2008 spielte er neben Hugh Jackman und Nicole Kidman in Baz Luhrmans Australia und war zuletzt 2019 in dem Film Storm Boy zu sehen. 2017 bekam der Schauspieler die Diagnose Lungenkrebs und die düstere Prognose, nur noch etwa ein halbes Jahr zu leben. Trotzdem konnte er noch einen Dokumentarfilm fertigstellen und wurde dafür beim Festival in Adelaide im vergangenen Jahr vor 1.500 Gästen geehrt. »Ich warte nur drauf«, sagt er in dem Werk My Name is Gulpilil. »Ich gehe querfeldein durch die Wüste, einen langen, langen Weg, bis die Zeit für mich gekommen ist.«