Donnerstag, 25. April 2024
† Claude Bolling
Claude Jean Harry Bolling (1930-2020)
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IMDb | AllMusic


* 10. April 1930 | Komponist, Musiker

 

Er schuf das musikalische Bett, auf dem Lucky Luke reitete, untermahlte Alain Delon im Marseille der 1930er Jahre und haute u.a. für Eartha Kitt in die Tasten. Jetzt ist der Jazzmusiker und Filmkomponist Claude Bolling im Alter von 90 Jahren gestorben.
1930 in Cannes geboren, galt Claude als Wunderkind. Schon als 14-jähriger stand er mit Lionel Hampton auf der Bühne. Seine Technik soll bereits damals ausgereift gewesen sein. Er war am klassischen Swing geschult, er interessierte sich später auch nicht sonderlich für die Aufbrüche des Jazz in atonale Gefilde. Umso mehr begeisterten den Pianisten jene Verschmelzungsversuche zwischen Jazz und Klassik, die in seiner Jugend en vogue waren. Er fusionierte u.a. Beethoven mit schrägen Bläsern und frivolen Blue Notes oder Flötentöne mit Jazzklavier.
Als Musik-Allrounder hat Claude Bolling nicht nur Arrangements für Bühnengrößen wie Juliette Gréco geschrieben, sondern auch Filmmusiken für zahlreiche, weitgehend französische Filme verfasst. Eine seiner berühmtesten Kennmelodien (unverkennbar spitzbübisch swingend) ziert den Gangsterfilm Borsalino (1970) mit Jean-Paul Belmondo und Alain Delon.
Zudem schrieb er Musik für Zwei scheinheilige Brüder mit Jean Gabin und Jean-Claude Brialy oder die Krimikomödie Computer morden leise mit Jean-Louis Trintignant und Mireille Darc. Seine Jazzinterpretationen schafften es auch auf die Abspielliste von Hollywoodfilmen wie Liebe braucht keine Ferien (2006) oder zuletzt Joker (2019).

 

† 29. Dezember 2020 | Herzversagen

28.03.2024 | mz
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