Donnerstag, 28. März 2024
† Anémone
Anne Madeleine Louise Bourguignon (1950 - 2019)
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IMDB

* 9. August 1950 | Schauspielerin
 
Da graust sich ja der Weihnachtsmann
Mit Eskorte zum Altar
Am großen Weg
Madame Christine & ihre unerwarteten Gäste
 
† 30. April 2019 | Lungenkrebs

Die französische Schauspielerin Anémone, die in verschiedenen Komödien der 70er, 80er und 90er an der Seite der namhaftesten Komödienstars Frankreichs gespielt hat, ist im Alter von 68 Jahren nach langer Krankheit in dem Ort Poitiers gestorben. Zuletzt war sie in der Komödie La Monnaie de leur Pièce an der Seite von Miou-Miou zu sehen. Hierzulande sah man sie zuletzt in dem Kinofilm Madame Christine & ihre unerwarteten Gäste an der Seite von Karin Viard.
Für ihre Rolle in dem Sommerfilm Am großen Weg erhielt die Actrice einen César, für den sie insgesamt fünfmal in ihrer Karriere nominiert war. Unvergesslich ist auch ihre Rolle als Thérèse in der Komödie Da graust sich ja der Weihnachtsmann von 1982, worin sie an der Seite von Marie-Anne Chazel, Christian Clavier, Gérard Jugnot und Thierry Lhermitte zu sehen war.
Anémone war nebenbei auch auf den Theaterbühnen zu finden, so z.B. in Robert Hosseins La Prison aus der Feder von Georges Simenon oder in Stücken wie L’Avare und Mademoiselle Werner. Die Frau mit dem „großen Maul“, wie sie einige nannten, steckte diese Häme mit Großmut weg. Die eingefleischte Raucherin hinterlässt ihre beiden Kinder Jacob und Lily. Letztere entstand aus ihrer Beziehung mit dem Regisseur Philippe Galland, mit dem sie 1985 auch einen Film drehte, zu dem sie auch am Drehbuch mitgeschrieben hatte – Mit Eskorte zum Altar.
Sie hatte nie verschwiegen, dass sie es bereute, Mutter gewesen zu sein. »Die Kinder, das Fressen, das Fressen, und dann das Abhauen!…Wenn’s erst soweit ist, hast du deinem Leben, dir selbst und allem Adieu gesagt!…Mit 22 wollte ich mir die Eierstöcke abbinden lassen. Ich habe dann Bammel bekommen. Aber ich habe es mein ganzes Leben lang bereut, Knirpse zu haben«, sagte sie in einem Interview vor vier Jahren.
Sie hat auch das Gefühl, nie einen Mann gefunden zu haben, der kein Macho war: »Ich kann jemanden nicht lieben, der glaubt, er sei mir überlegen…Mein Leben lang war ich in zwei Teile geteilt: Ich wollte Männer körperlich, sexuell, und ich liebte die Frauen, fühlte mich jedoch nicht fleischlich von ihnen angezogen. Was eine Schande ist, denn ich hätte besser gelebt, wenn ich lesbisch gewesen wäre.«

02.09.2022 | mz
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