Freitag, 19. April 2024
† Guillermo Mordillo
(1932-2019)
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Wikipedia | Video

* 4. August 1932 | Künstler, Maler, Zeichner, Cartoonist, Karikaturist
 
Das Piratenschiff“
Mordillo Golf“
Mordillo Eine Liebesgeschichte“
Mordillo für Fußballer“
Mordillo Auf die Liebe!“
 
† 29. Juni 2019 | Herzversagen

Der argentinische Comiczeichner Guillermo Mordillo ist nach Angaben seiner Agentur im Alter von 86 Jahren gestorben. Nach Berichten der Zeitung El Pais und der Nachrichtenagentur EFE starb der Zeichner am Samstag auf Mallorca, wo er ein Haus besaß. Das bestätigte seine Familie.
Seine glubschäugigen, knollennasigen Männlein und Weiblein, die später zu seinem Markenzeichen werden sollten, tauchten zuerst auf Grußkarten auf, die er in den 50er Jahren zu zeichnen begann. Der als Sohn spanischer Emigranten im Stadtteil Villa Pueyrredón in Buenos Aires geborene Künstler schloss die Journalistenschule mit einem Designdiplom ab und begann 1950 damit, Kinderbücher zu illustrieren. 1955 wurde er Kunstdirektor bei einer internationalen Werbeagentur in Lima.
1960 ging er für drei Jahre nach New York, wo er in den Paramount-Trickfilmstudios arbeitete. 1963 zog er schließlich (Berichten zufolge mit nur 150 Dollar in der Tasche und ohne die geringsten Französischkenntnisse) nach Paris, wo er die folgenden 17 Jahre leben und arbeiten sollte. Während er dort bei einem Verlag arbeitete, entwickelte er die Idee, seine Zeichnungen in Zeitungscartoons zu verarbeiten. Nach drei Jahren Verlagstätigkeit bot er 1966 seine Bildergeschichten verschiedenen Zeitschriften an. Paris Match und Lui brachten die Arbeiten dann aufs Papier.
Seine Cartoon-Sammlung „Das Piratenschiff“ brachte ihm Anfang der 70er Jahre auch den Durchbruch auf dem Buchmarkt und gab damit den Startschuss für eine regelrechte Mordillo-Industrie aus Büchern, Trickfilmen, Postern, Bildkarten, Puzzles, Kalendern, Schreibwaren, Spielkarten, T-Shirts und Plüschtieren.
Seine Cartoons lebten von einer offenbar universellen Bildsprache, die international verstanden wurde und in Europa, Asien oder Afrika gleichermaßen funktionierte – ebenso wie seine Themen seiner Bildgeschichten, die zumeist von Abenteuer, Liebe, Einsamkeit und Zweisamkeit erzählten. In der naiven Zielstrebigkeit seiner Figuren scheint, allen gezeichneten Widrigkeiten zum Trotz, immer ein Hoffnungsschimmer durch.

30.03.2024 | mz
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