Sonntag, 28. April 2024
Holy Shit
Emoji auf dem Dach bei Sonnenuntergang in Ystad
Luftaufnahme der Stickney-Anlage mit der Skyline von Chicago
Benoît Molineaux mit Aktivkohlefilter
Rubén Abruña öffnet den Vorhang zu seiner Toilette in Kampala.
Carl Lindstrom mit CompostEra-Toilette
Eröffnung der örtlichen Kläranlage in Soubeyran
Öko-Maschine belüftete Lagunen
Florian Augustin riecht den Kompost.
Fred Stone erzählt von seinen Kühen.
Fred Stone mit Kühen
Hamish Skermer untersucht den Boden.
Hamish Skermer auf einem Haufen Kuhdung
Massai beim Komposten
Patrick Mavo im Ghetto-Forschungslabor
Eine Gruppe Kackpiraten überquert eine Brücke mit Eimern.
Rubén Abruña im Pariser Abwassertunnel
Rubén Abruña fährt mit dem Emoji um den Arc de Triomphe.
Rubén Abruña vor dem Caganer-Stand auf dem Weihnachtsmarkt in Barcelona
Rubén Abruña fährt mit dem Holy-Shit-Emoji durch Philly
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Was geschieht mit der Nahrung, die wir verdauen, nachdem sie unseren Körper verlassen hat? Ist es Abfall, der weggeworfen wird, oder eine Ressource, die wiederverwendet werden kann? Auf der Suche nach Antworten begibt sich Regisseur Rubén Abruña auf eine investigative und unterhaltsame Suche durch 16 Städte auf 4 Kontinenten. Er folgt der Fäkalienspur von den langen Pariser Abwasserkanälen bis zu einer riesigen Kläranlage in Chicago.
Die vermeintliche, weltweit angewandte Lösung, die halbfesten Überreste der Kläranlage als Dünger zu verwenden, erweist sich als wahrer Albtraum, denn sie enthalten Schwermetalle und giftige PFAS-Chemikalien. Können Ausscheidungen für den Anbau von Nahrungsmitteln genutzt werden und die drohende Düngerknappheit lindern?
Er trifft die „Poop Pirates“ aus Uganda, die mit ihrer Arbeit und ihren Liedern den Menschen beibringen, wie sie Fäkalien in sicheren Dünger verwandeln können. Im ländlichen Schweden zeigt ihm ein Ingenieur eine Trockentoilette, die aus Urin Dünger herstellt. In Hamburg und Genf entdeckt er Wohnkomplexe mit dezentralen Kläranlagen, die nicht an die Kanalisation angeschlossen sind und aus menschlichen Exkrementen Strom und Dünger erzeugen.
Am Ende findet der Regisseur Lösungen für die Wiederverwendung menschlicher Ausscheidungen, die die globale Ernährungssicherheit, den Umweltschutz und die Hygiene verbessern und den Klimawandel eindämmen.
💩
Mit seinem Dokumentarfilm bringt Regisseur Rubén Abruña ein großes Tabu auf die Kino-Leinwand und widmet sich einem wichtigen Thema, das die Menschheit vor immer größere Herausforderungen stellen wird. Kläranlagen sind überfordert und in die Natur gelangen immer öfter giftige Rückstände.
Können wir menschliche Fäkalien sinnvoll recyceln und damit die Welt nachhaltig verbessern? Der Film macht sich auf die spannende Suche nach Antworten, wie dabei sowohl die Ernährungssicherheit als auch der Umweltschutz verbessert werden können, und zeigt, dass etwas passieren muss, denn so wie bisher kann und darf es nicht weitergehen.
Zum Glück gibt es noch kein Geruchskino. Und auch akustisch musste man nicht tief in den Abwasserkanälen suchen, um Christoph Maria Herbst als Erzähler für den Film gewinnen zu können.

05.12.2023 | mz | Quelle: farbfilm
Kategorien: Feature | Filme