Nach ihrer Bruchlandung auf einem Mond im entlegensten Teil des Universums, beginnt die geheimnisvolle Fremde Kora ein neues Leben unter friedlichen Landleuten. Bald ist sie jedoch deren einzige Hoffnung aufs Überleben, als Tyrann Balisarius und sein grausamer Abgesandter Admiral Noble feststellen, dass die Landleute unwissentlich ihre Ernte an Darrian und Devra Bloodaxe verkauft haben, Anführer einer Gruppe von Aufständischen und verfolgt von der Mutterwelt.
Auf der Suche nach den Bloodaxes und nach Menschen, die Willens sind, für das Volk von Veldt ihr Leben zu riskieren, reisen Kora und der Bauer Gunnar, der keinerlei Erfahrung mit der Realität des Kriegs hat, zu verschiedenen Welten.
Zu ihrer kleinen Kämpfergruppe, die der Wunsch nach Wiedergutmachung vereint, gesellen sich der Pilot und Auftragsmörder Kai, der legendäre General Titus, die Schwertkämpferin Nemesis, Tarak, ein Gefangener mit einer vornehmen Vergangenheit, und die Kämpfernatur Milius.
Auf Veldt tritt indes der uralte Android JC-1435, von Vielen nur „Jimmy“ genannt, mit einer neuen Bestimmung aus dem Schatten. Die frisch gebackene Gruppe von Revolutionären muss lernen, einander zu vertrauen und zusammenzuhalten, bevor sie die Armee der Mutterwelt zerstören kann…
»If not redemption, what about revenge?
Kora
Mit Rebel Moon schafft Zack Snyder nun eine eigenes Universum, das sich mit altbekannten Versatzstücken bei Star Wars oder auch beim eigenen Sucker Punch bedient. Dabei vermischt er skandinavische Einflüsse der Dorfbewohner mit den skrupellosen Nazi-artigen Tyrannen der sogenannten „Mutterwelt“.
Die Idee kam ihm bereits vor 20 Jahren, eine Art Das dreckige Dutzend im Weltraum zu machen. »Ich habe schon immer Geschichten über Außenseiter geliebt«, erzählt der Zack Snyder. »Ich liebe es, wenn die Bösen die Guten unterschätzen oder wenn die Bösen ihre vorgefassten Vorstellungen davon haben, was die Guten erreichen können, und deshalb in eine Krise der Vorstellungskraft geraten, die es den Guten ermöglicht, darüber hinauszugehen.«
»Bei einer großen, ausufernden Weltraumoper wie Rebel Moon sind die wirklich zentralen Themen die Wenigen gegen die Vielen, Gut gegen Böse, unmögliche Chancen, und natürlich ist auch eine Liebesgeschichte dabei«, sagt der Filmemacher weiter.
»In dieser Hinsicht wollte ich es wirklich elementar und in seiner Einfachheit irgendwie Joseph Campbell-artig gestalten (im Kern ist es mythologisch einfach), aber die Komplexitäten sind darüber wie eine riesige Zwiebel mit übergreifenden politischen Geschichten beschichtet, die sich auf die verschiedenen Gemeinschaften auswirken, einschließlich derjenigen, die im Mittelpunkt unseres Films steht [die Bauerngemeinschaft auf Veldt]. Die Geschichte von Rebel Moon untermauert also diese riesige mythologische Anderswelt. Aber wir haben uns auf diese wirklich einfache Gemeinschaft konzentriert, die mit dieser riesigen Welt in Berührung kommt.«
Zack Snyder arbeitet optisch viel mit Unschärfen. Ob sie technisch oder filmisch bedingt sind, sei dahingestellt. Auch die visuellen Effekte wirken teilweise unwirklich oder einfach schlecht gerendert, als wenn man 20 Jahre alte Technik benutzt hat. Zeitlupen und spiegelndes Sonnenlicht in den Augen kann man ebenso betrachten.
Für die Presse gab es sogar eine Vorführung im großen Kino, was jedoch aufzeigte, dass dieses Projekt eher für kleinere Bildgrößen gemacht wurde – kaum monumentale Breitbildoptik und hauptsächlich Nahaufnahmen der Figuren – alles sehr übersichtlich.
Übersichtlich ist auch die Handlung – einzig die Bezeichnungen der Welten und die schiere Anzahl an Figuren benötigen Aufmerksamkeit, um sich in der Welt von Rebel Moon zurechtzufinden. Es gibt einige frische Ideen, aber der größte Teil ist ein rudimentäres Aneinanderreihen, ein Abarbeiten von Handlungspunkten.
Stellenweise kommen Fragen auf, die vermutlich im geplanten, düsteren Director’s Cut beantwortet werden. Für die zusätzlichen Szenen der zweiten Filmmannschaft hat Zack Snyder seinen Sohn Eli herangezogen, Ehefrau Debra produziert wie immer mit. Der Start für Teil 2 Die Narbenmacherin ist für den 19. April vorgesehen. Wer jedenfalls vorbehaltlos ein fantastisches SciFi-Abenteuer mit viel Action erleben will und zudem die düstere Erzählweise des Filmemachers mag, kommt hier voll auf die Kosten.
Director’s Cut
Im August 2024 kamen Teil 1 und 2 nochmal als Director’s Cut heraus, die gleichzeitig auch neue Kapitelnamen erhielten: Teil 1 wird zu Kapitel 1: Der Kelch des Blutes und Teil 2 zu Kapitel 2: Fluch der Vergebung. Dabei erhielt Teil 1 neben erweiterten Szenen und blutigeren Kampfszenen auch zusätzliche Szenen, wie einen Prolog, in dem die Grausamkeit von Atticus Noble vorgestellt wird. Auch bekommen dessen ominöse Begleiter einen Sinn, denn sie sammeln die ausgeschlagenen Zähne ein und stecken diese zu einem Gemälde zusammen.
Desweiteren erleben wir auch endlich, wie unsere Protagonisten auf ihre Mitstreitenden stoßen, während diese in der Erstfassung plötzlich da waren. Durch die erweiterten Szenen wird der Film zwar nachvollziehbarer, doch besser wird die Geschichte dadurch leider nicht. Und für knapp dreieinhalb Stunden braucht man schon ordentlich Sitzfleisch. Der Vorteil beim erneuten Sehen ist: Man kann während der bekannten Szenen gemütlich aufs Klo gehen, ohne den Film anhalten zu müssen! – Praktisch wie im Kino!