Wir schreiben das Jahr 2065. Hen und Junior bewirtschaften ein abgelegenes Stück Land, das sich seit Generationen im Besitz von Juniors Familie befindet. Ihr ruhiges Leben wird jedoch in Aufruhr versetzt, als ein ungebetener Fremder mit einem verblüffenden Vorschlag vor ihrer Tür steht. Sind sie bereit, ihre Beziehung und vielleicht auch ihre persönliche Identität zu riskieren, um eine Chance zu haben, in einer neuen Welt zu überleben?
Der Film, den amazon bedingt durch die literarische Vorgabe in Deutschland Enemy nennt, der auf dem Roman des Bestsellerautors Iain Reid basiert und von Garth Davis inszeniert sowie von beiden gemeinsam geschrieben wurde, erweckt mit seinen faszinierenden Bildern und den hartnäckigen Fragen nach dem Wesen der Menschheit (und der künstlichen Menschheit) die nicht allzu ferne Zukunft zu leuchtendem Leben.
»Nothing has been decided yet.«
Terrance
Wie bei fast allen futuristischen Endzeitfilmen fehlt der Geschichte das nötige Zeitgefühl. In der Geschichte wird das Jahr 2065 anvisiert. Die Erde ist aus dem Gleichgewicht geraten, auf dem nicht näher genannten Landsitz hat es seit Ewigkeiten nicht geregnet und Regierungsagenten fliegen in futuristischen Raumtransportern. Zudem soll eine Auswahl von Menschen ins All fliegen, um z.B. den Mars zu besiedeln.
Da kommt natürlich Hens Frage voll gelegen: Warum nicht erstmal Geld auf der Erde ausgeben, um das Leben zu erhalten, anstatt in eine Raumstation? Natürlich wird die Frage nicht beantwortet, wie so viele nicht – weshalb der Film auch völlig unten durch fällt.
Was bleibt ist eine in weiten Teilen geruhsame Beziehungsgeschichte, die am Ende Fragen über Sinn und Zweck offen lässt und uns die Fragen stellt: Wie weit sind wir mit künstlicher Intelligenz? Wie weit wollen wir gehen? Und was können wir noch für die Umwelt tun, damit uns so etwas nicht passiert?
Auf jeden Fall sollte man die Lebenszeit sparen, sich den Film anzusehen – vermutlich ein Grund, warum amazon den Film nicht groß beworben hat – auch wenn die beiden Hauptdarsteller versuchen, uns das Innerste ihrer Figuren zu vermitteln, was wiederum mangels Hintergrundinformationen scheitert. Die breiten Landschaftsaufnahmen laden zumindest zur Atmosphäre ein, ebenso der Raumklang mit all den kleinen Nuancen, die nicht sehr oft zu finden sind.