Freitag, 26. April 2024
Der Anruf
All the old Knives
Henry Pelham
📷 Stefania Rosini - © Amazon Studios
Im Februar 2012 wurde ein Flugzeug entführt, um Gefangene Jihadisten freizupressen. Die Entführer erschießen die Stewardess und verrammeln sich im Cockpit mit den anwesenden Kindern als Schutzschild. Während die Behörden Verhandlungen anstreben, weiß die CIA aus Erfahrung, dass diese Extremisten nicht mit sich reden lassen.
Die Wiener CIA-Station beginnt mit der Befragung von Informanten und bekommt mit, dass sich einer ihrer Agenten im entführten Flugzeug befindet und Kontakt aufgenommen hat. Während man Pläne schmiedet, über den Laderaum einzudringen, haben die Terroristen bereits Wind davon bekommen, woraufhin die Lage eskaliert.
Acht Jahre später wird der erfahrende Agent Henry Pelham dazu beauftragt, unter seinen ehemaligen Kollegen den Verräter aufzuspüren, der die Informationen den Terroristen damals gesteckt hatte. Die Beweisspur führt ihn zunächst nach London zu seinem damaligen Kollegen Bill Compton, der ihn wiederum zu seiner damaligen Geliebten Celia führt, die mittlerweile im kalifornischen Carmel-by-the-Sea eine eigene Familie gegründet hat.
Bei einem romantischen Abendessen flammen nicht nur alte Gefühle auf, es wird auch ein verbales Katz-und-Maus-Spiel, bei dem die Wahrheit ans Licht kommt, warum Celia so plötzlich verschwand, und wer tatsächlich die Operation verraten hatte…
Der Anruf ist als deutscher Titel ein wenig nichtssagend, was aber wiederum auch zum Film passt. Nicht nur die Spannung hält sich auf unterstem Niveau, auch die Chemie stimmt nicht – die zwischen den Akteuren, aber auch das Hin-und-her-Gespringe zwischen den Zeiten. Während Filmschnitt und -musik sowie das ruhige Schauspiel ermüden, versucht man, bis zum Ende durchzuhalten, um zu erfahren, wer denn nun Schuld an dem Disaster hatte. Die Auflösung kann dann zwar noch ein wenig überraschen, doch am Ende bleibt eine große Enttäuschung zurück.
Der Film beweist, dass Spionage auch größtenteils ohne die Spannung funktioniert, die uns Jack Bauer oder Carrie Matheson vermittelt haben. Für diese Geschichte gibt es 4/10 Sterne, einfach nur für das Aussehen und die ausgeklügelte Handlung. Wer Unterhaltung sucht, ist bei diesem Film jedenfalls fehl am Platze.

25.04.2024 | mz
Kategorien: Filme