Freitag, 26. April 2024
Irre
oder
Der Hahn ist tot
In einer Altbauetage mitten in Freiburg treffen sich regelmäßig Menschen zum Austausch beim „Mittagstisch“ und im „Club 55“ der Freiburger Hilfsgemeinschaft, der zweitältesten Einrichtung für psychisch Erkrankte in Deutschland. Die meisten Besuchenden waren jahrzehntelang immer wieder in der Psychiatrie. In beeindruckender Offenheit sprechen sie von den dort gemachten Erfahrungen, vom Leben mit einer psychischen Erkrankung, ihrem Alltag und von ihrer häufig prekären Lebenssituation.
Der Film stellt auf einfühlsame Weise psychisch Erkrankte aus unserer Mitte vor. Betroffene erzählen, wie ihre Krankheit plötzlich in ihr Leben tritt, wie alles aus den Fugen gerät, wie ihre Mitmenschen reagieren und sich Gewohnheiten, Lebenseinstellungen, Ziele verändern.
Irre ist die persönliche Version eines Films, der aus den Besuchen und filmischen Beobachtungen in den Räumen der Freiburger Hilfsgemeinschaft, einer Anlaufstelle für Menschen mit psychischer Erkrankung, entstanden ist. Vorausgegangen war eine gemeinsam mit den Besuchenden erstellte Dokumentation über die Arbeit der 1970 im Zuge der Antipsychiatriebewegung gegründeten Einrichtung.
Irre – Die Freiburger Hilfsgemeinschaft ist der vorausgegangene Film, der gemeinsam mit den Besuchenden der Freiburger Hilfsgemeinschaft entwickelt wurde. Der Film soll helfen, Menschen mit psychiatrischer Diagnose und ihre Erkrankung zu verstehen, und zu ihrer Entstigmatisierung beitragen. Er möchte dem breiten Publikum zeigen, dass es durchaus menschlich ist, „irre“ zu sein.

10.07.2023 | mz | Quelle: Cine Global
Kategorien: Filme