Es herrscht Ausnahmezustand. Ein großstädtischer Innenhof ist gesperrt. Aufgrund eines nicht erklärten Vorfalls riegelt die Polizei alle Hofzugänge ab. Die Bewohnenden sind verunsichert. Gerüchte befeuern allmählich Ängste. Argwohn und Verdächtigungen greifen um sich, Vorurteile spalten die Nachbarschaft. Die Hausgemeinschaft gleicht einem Mikrokosmos der Gesellschaft. Beziehungen beruhen auf Machtstreben und Profitgier. Und vielleicht kommt die eigentliche Gefahr nicht, wie angenommen von außen, sondern von innen…
Ausgehend von einer großstädtischen Hinterhausgemeinschaft entfaltet Aslı Özge in ihrem Film eine spannende Metapher auf unsere Gesellschaft, die immer mehr von Klassenunterschieden und gegenseitigem Misstrauen geprägt ist. Der Film thematisiert das zerfallende Gemeinschaftsgefühl und Auseinanderdriften gesamtgesellschaftlicher und demokratischer Strukturen in der heutigen Zeit. Zudem illustriert Black Box den Kampf um bezahlbaren Wohnraum innerhalb urbaner Ballungszentren, die einem anhaltenden Gentrifizierungsprozess unterworfen sind.