Donnerstag, 12. September 2024
Twisters
Tyler (Glenn Powell) und Kate (Daisy Edgar-Jones)
Kate (Daisy Edgar-Jones) und Jeb (Daryl McCormack)
Kate (Daisy Edgar-Jones)
Tyler (Glenn Powell)
Kate (Daisy Edgar-Jones) und Tyler (Glenn Powell)
Tyler (Glenn Powell)
Scott (David Corenswet), Javi (Anthony Ramos) und Kate (Daisy Edgar-Jones) begutachten den Tornado-Cowboy.
Kate (Daisy Edgar-Jones) und Tyler (Glenn Powell)
Tyler (Glenn Powell) und Kate (Daisy Edgar-Jones)
Kate (Daisy Edgar-Jones) und Javi (Anthony Ramos)
Kate (Daisy Edgar-Jones) und Tyler (Glenn Powell)
Kate (Daisy Edgar-Jones) und Javi (Anthony Ramos)
Kate (Daisy Edgar-Jones) und Tyler (Glenn Powell)
Kate (Daisy Edgar-Jones)
Tyler (Glenn Powell) und Kate (Daisy Edgar-Jones)
Kate (Daisy Edgar-Jones)
Tyler (Glenn Powell), Kate (Daisy Edgar-Jones) und Cathy (Maura Tierney)
Tyler (Glenn Powell)
Cathy (Maura Tierney)
Kate (Daisy Edgar-Jones), Javi (Anthony Ramos) und Tyler (Glen Powell)
Lily (Sasha Lane) und Tyler (Glen Powell)
Dexter (Tunde Adebimpe), Lily (Sasha Lane), Ben (Harry Hadden-Paton), Boone (Brandon Perea), Dani (Katy O'Brian), Javi (Anthony Ramos), Tyler (Glenn Powell) und Kate (Daisy Edgar-Jones)
Daisy Edgar-Jones, Glen Powell und Regisseur Lee Isaac Chung am Set
Daisy Edgar-Jones und Regisseur Lee Isaac Chung am Set
Glen Powell und Regisseur Lee Isaac Chung am Set
Glen Powell, Daisy Edgar-Jones und Regisseur Lee Isaac Chung am Set
Regisseur Lee Isaac Chung mit Daisy Edgar-Jones und Anthony Ramos am Set
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vor
 
28 Jahre ist es her, dass das Superteam, bestehend aus Actionregisseur Jan de Bont, Produzent Steven Spielberg und Erfolgsautor Michael Crichton, den Wirbelwind in die Kinos brachte. Tornados wurden dank bahnbrechender digitaler Effekte zu furchterregenden Filmspektakeln und schlaue Meteorologen zu mutigen Actionhelden.

»Are those fireworks?«

Kate Carter

Filmemacher Joseph Kosinski entwickelte zusammen mit Drehbuchautor Mark L. Smith eine Geschichte, in deren Mittelpunkt Kate Carter steht, eine idealistische Forscherin, die in Oklahoma, dem stürmischen Herzen von Amerikas „Tornado-Allee“, geboren und aufgewachsen ist und ihr Leben der Erforschung von Wirbelstürmen und der Entwicklung von Mitteln zu deren Schwächung und sogar Zerstörung gewidmet hat.
Kate wird von einer eklektischen Gruppe von Nebenfiguren umgeben, die es den Filmemachern ermöglichen, die wilde Subkultur der Sturmjäger zu erforschen, die aus einer Mischung aus professionellen Meteorologen, hartgesottenen Wetterenthusiasten und Abenteurern besteht, die den Nervenkitzel suchen.
Eine Tragödie versetzt sie nach New York, wo sie sicher auf dem Computerbildschirm die Abläufe von Stürmen studiert. Als ihr Freund und ehemaliger Sturmjäger-Begleiter Javi sie schließlich dazu überredet, vor Ort in Oklahoma ein neuartiges Ortungssystem zu testen, trifft sie auf Tyler Owens, einen charmanten, aber auch rücksichtslosen Internet-Superstar, der seine im wahrsten Sinne des Wortes stürmischen Abenteuer mit seinen wilden Begleitern gerne veröffentlicht – je gefährlicher, desto besser.
Während sich die Sturmsaison intensiviert, kommt es zu erschreckenden Phänomenen, die es so noch nie gegeben hat. Kate, Tyler und ihre rivalisierenden Teams müssen erkennen, dass sie sich mitten in den Bahnen mehrerer Sturmsysteme befinden, die über Zentral-Oklahoma aufeinandertreffen. Der Kampf ums Überleben beginnt…
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Bei der Entwicklung des Drehbuchs war es von entscheidender Bedeutung, dass es auf akkurater, authentischer Wissenschaft basiert. »Einer der Gründe, warum Twister so fesselnd war, war, dass Michael Crichton über Dinge schrieb, die Wissenschaftsfakten statt -fiktion waren«, sagt Frank Marshall, dessen 56-jährige Karriere in der Unterhaltungsindustrie als Produzent, Regisseur und Verwalter mehrerer Straßenfeger-Lizenzreihen ihm zahlreiche Auszeichnungen eingebracht hat. Er ist einer von nur 25 Menschen mit einem sogenannten EGOT. Mit Twisters übernimmt er die Leitung der Reihe von seiner Frau Kathleen Kennedy, der Produzentin von Twister und heutigen Präsidentin von Lucasfilm.
»Die Menschen sind fasziniert von Dingen, mit denen sie etwas anfangen können«, sagt Frank Marshall. »Und leider sind die Dinge, über die Michael in den 1990er Jahren geschrieben hat, heute häufiger und schwerwiegender geworden.« Michael Crichton, der auch die „Jurassic Park“-Romane, „Andromeda“ und „Congo“ geschrieben hat und sich auf Bestseller-Romane spezialisiert hat, die in tiefgründig recherchierter Wissenschaft und Geschichte verankert sind, starb 2008.
Das Ziel, ein glaubwürdiges und realistisches Drehbuch zu schreiben, veranlasste Mark L. Smith, sich in die Recherche zu stürzen, Meteorologen zu interviewen und mit Sturmjägern zu fahren, um deren Arbeit besser zu verstehen. Das taten die Produzenten auch und holten sich Kevin Kelleher, ein ehemaliger Analytiker der NOAA, als technischen Berater an Bord.
Bereits 1996 war er als Berater am ersten Twister beteiligt, half bei der Ideenfindung und unterrichtete Darsteller und Filmstab in den Grundlagen der Tornadowissenschaft – z.B. wie Gewitter Wirbelstürme erzeugen und wie sie auf der Fujita-Skala gemessen werden, welche Formen sie annehmen (Seil, Ofenrohr, Keil, Multiwirbel) und welche unterschiedlichen Merkmale sie haben.
»Es war ermutigend, dass die Filmemacher dasselbe mit Twisters tun wollten, denn in den letzten 28 Jahren hat sich so viel verändert, und ein Großteil der Geschichte in diesem Film betrifft Themen, an denen die Forscher von heute gerade arbeiten«, sagt Kevin Kelleher.
„Wir wissen mehr über Tornados als je zuvor, aber es bleiben grundlegende Fragen darüber offen, wie und warum sie entstehen und was getan werden kann, um sie früher zu entdecken. Beeindruckt hat mich auch die Sensibilität der Filmemacher für die Menschen, die im wirklichen Leben von Tornados betroffen sind, und wie sie die Tragödie durchstehen und sich davon erholen. Ich konnte auf den Wunsch eingehen, dies zu würdigen und gleichzeitig dazu beitragen, ein Gleichgewicht zwischen Wissenschaft, Unterhaltung und Empathie zu finden.«
Obwohl sich die Wetterwissenschaftler nicht sicher sind, welche Rolle der Klimawandel für die Häufigkeit und Schwere von Tornados spielt, haben neuere Studien gezeigt, dass sich die traditionell als „Tornadosaison“ bezeichnete Zeit im späten Frühjahr/Frühsommer in den Vereinigten Staaten ausgedehnt hat und Tornados nun häufiger zu anderen Jahreszeiten auftreten. Es gibt jedoch deutliche Hinweise darauf, dass sich die „Tornado-Allee“ nach Osten in die stärker besiedelten Gebiete im Zentrum und Südosten der USA ausgedehnt hat.
»Wir haben alles getan, was wir konnten, um das in diesem Film zu dramatisieren«, sagt Produzent Patrick Crowley. »Es wäre unverantwortlich gewesen, wenn wir nicht darauf geachtet hätten und den Film nicht als Gelegenheit genutzt hätten, um Alarm zu schlagen.«
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Da jedoch Joseph Kosinski mit Top Gun | Maverick zu tun hatte und die Pandemie alles hinauszögerte, bekam Lee Isaac Chung den Regiestuhl. »Ich fand es toll, was Isaac mit Minari gemacht hat. Das fanden alle«, sagt Frank Marshall. »Ich wusste, dass er großartig mit Figuren, Geschichte, Drama, Humor und Ton ist.
Was ich nicht wusste, war, ob er mit Action und Spezialeffekten in epischem Ausmaß umgehen konnte. Und hier kommt meine Frau Kathleen ins Spiel. Ich wusste, dass er an The Mandalorian gearbeitet hatte, also habe ich sie um ihre Meinung gebeten. Sie befürwortete ihn nicht nur voll und ganz, sondern erlaubte mir auch, einige seiner Arbeiten an der Serie zu sehen.
Was ich sah, war ein natürlich talentierter Filmemacher, der genau weiß, wo er die Kamera ansetzen muss und wie man eine Geschichte in diesem Genre des Actionabenteuers erzählt. Und als ich mit ihm sprach, zeigte er mir, dass er sich mit dem Drehbuch auskennt und eine starke Vision dafür hat, wie er diese Geschichte erzählen will. Er ist genau der Richtige.«
Und im Gegensatz zu Chloé Zhao, die mit Marvels Eternals nicht so recht das Genre meisterte, kann Lee Isaac Chung hier voll und ganz überzeugen. Nicht nur, dass die Filmaufnahmen von Dan Mindel genau passen, auch stimmt die Chemie zwischen den Hauptfiguren, dass es nicht nur einen Heidenspaß macht, ihnen beim Wortwechsel zuzusehen, sondern auch sich mittendrin im Geschehen zu fühlen, was schließlich auch Ziel und Zweck des Tornado-Cowboys Tyler Owens ist.
Daisy Edgar-Jones und Glen Powell entwickeln während des Films eine eigene Dynamik – ähnlich wie die Tornado-Wirbel. Mit viel Augenzwinkern und tragischer Weite, die zugleich zum Filmbeginn für den nötigen ernsten Unterton sorgt, schafft es der Regisseur, das Publikum zu unterhalten und den Menschen aufzuzeigen, dass es noch ganz andere Probleme gibt als Vielfalt.
Lee Isaac Chung war nach Minari drauf und dran, mit dem Filmen aufzuhören. Doch dann kamen jede Menge Oscar®-Nominierungen, die ihm Türen und Tore öffneten, seine Träume zu verwirklichen. »Ich kann verstehen, dass die Leute denken, ich würde in Zukunft nur noch Geschichten wie Minari erzählen wollen, aber das war nicht der Fall«, sagt er.
»Stattdessen wollte ich andere Genres verfolgen, die mich schon immer interessiert haben. Twisters war die Art von Film, von der ich träumte, sie eines Tages als Filmemacher machen zu können. Ich wollte schon immer einen Actionfilm machen. Ich wollte immer in großem Maßstab arbeiten. Und ich liebe es, Geschichten über mehrere Figuren zu erzählen, in denen ihre Beziehungen und Schicksale miteinander verwoben sind.
Das Ironische daran ist, dass Minari, obwohl er klein und persönlich ist, in vielerlei Hinsicht ein großartiger Vorläufer für Twisters war, da er einige ähnliche Elemente aufweist – von einem Ende, das so etwas wie ein Katastrophenfilm in einem intimen Rahmen ist, bis hin zu einer Geschichte, die in einem Teil Amerikas spielt, den ich zufällig sehr gut kenne.«
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Lee Isaac Chung wurde als Sohn südkoreanischer Einwanderer in Denver geboren. Im Alter von zwei Jahren zog er mit seiner Familie ins ländliche Arkansas und verbrachte einige Zeit an verschiedenen Orten, bevor er sich in Lincoln, Arkansas (mit rund 2.000 Einwohnern) niederließ, um einen Bauernhof zu gründen – eine Reise, die der Regisseur in Minari erzählt. Ein Vorfall, der sich drei Wochen nach ihrem Umzug nach Lincoln ereignete, wird in dem Film jedoch nicht erwähnt.
»Ein Tornado rollte über das Gebiet«, sagt er. »Das hatte mein Vater nie für möglich gehalten, als er uns in einem Wohnwagen auf dem Grundstück unterbrachte, auf dem er seine Farm aufbauen wollte. Es gab keinen Sturmschutz, also luden wir alle in den Dodge-Pickup meines Vaters und fuhren so lange, bis wir ein Gebiet erreichten, in dem wir uns in Sicherheit wähnten.
Ich erinnere mich, dass ich einen Radiosender hörte, der den Sturm verfolgte. Ich erinnere mich, dass der Wind und der Regen um uns herum zunahmen. Und ich erinnere mich, dass meine Mutter mich festhielt, als das Wetter schlimmer wurde… und dann schlief ich ein!
Als ich am nächsten Tag aufwachte, fragte ich meine Schwester: „Hey, war dieser Tornado ein Traum?“ Von da an gab es jeden Frühling Tornadobeobachtungen und -warnungen. Schließlich baute mein Vater ein Haus und einen Keller, in dem wir uns verstecken konnten, falls wieder ein Tornado auftauchen sollte. Seitdem fühlen wir uns viel sicherer.«
Während er mit seiner Familie 1996 die Eröffnungssequenz von Twister sah, wandte er sich zu ihnen und sagte: »Hey, das sind wir!« Twisters wurde so zu einem kreisschließenden Moment für ihn. Und ganz besonders nahm ihn der Humor des Drehbuchs mit: »Es gibt die Figur des Tyler, der im Film von Glen Powell gespielt wird – ein Cowboy-Sturmjäger, dessen einziger Ehrgeiz darin besteht, einen Tornado zu entzünden, indem er Feuerwerkskörper in ihn hineinschießt.
Das hat mich so sehr zum Lachen gebracht. Es erinnerte mich an die dummen Sachen, von denen ich und meine Freunde träumten, als ich in Arkansas aufwuchs. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich einen Hang zum Hinterwäldlerischen habe, oder ob es der Filmemacher in mir ist, aber nachdem ich diese Szene gelesen hatte, wusste ich nur, dass ich sie filmen wollte, denn so etwas hatte ich noch nie in einem Film gesehen, und die Leute zu Hause würden lachen, wenn sie es sehen.«
👩🏻‍🦱 👠
Und was wäre ein Sturmfilm in Oklahoma ohne Anspielungen auf Der Zauberer von Oz!? Nicht nur, dass das fliegende Sensorenfeld „Dorothy“, das von Jo und Bill Harding im ersten Film entwickelt wurde, einen Auftritt hat, auch die von Javi und seiner Firma entwickelten Messgeräte heißen Vogelscheuche, Zinnmann und Löwe! Außerdem findet ein Teil des Endkampfes gegen den gigantischen Püsterich in einem Kino statt.
Twisters triumphiert nicht nur mit der eindringlichen Inszenierung, sondern auch mit Charaktertiefe und wissenschaftlichen Einflüssen. Zudem hat James Paxton (der Sohn des 2017 verstorbenen Schauspielers Bill Paxton) eine kleine Rolle beim Rodeo, und (wie in jedem seiner Filme seit Spy Kids 3D) Glen Powells Eltern sind dort ebenfalls hinter ihm und Daisy zu sehen. Es gibt auch noch zahlreiche andere Reverenzen zum Originalfilm, die man in der IMDb nachlesen kann. Die zwei Stunden gehen jedenfalls wie im Fluge vorbei…

19.08.2024 | mz
Kategorien: Kino