Sonntag, 28. April 2024
The Flash
The Flash in Pose
© Warner Brothers | ™ & © DC Comics
Nach seinem ersten Auftritt in Justice League bekommt nun The Flash, „der rote Blitz“, seinen Kinofilm, der uns dessen Entstehungsgeschichte nahebringt. Barry Allen setzt seine Superkräfte ein, um in der Zeit zurückzureisen und vergangene Ereignisse zu manipulieren. Doch bei dem Versuch, seine Familie zu retten, verändert er versehentlich die Zukunft und sieht sich plötzlich in einer Realität gefangen, in der General Zod zurückgekehrt ist, mit totaler Vernichtung droht und es keine Superhelden gibt, die zu Hilfe kommen könnten.
Seine einzige Hoffnung besteht darin, einen völlig anderen Batman aus dem Ruhestand zurückzuholen und einen gefangenen Kryptonier zu befreien – wenn auch nicht den, nach dem er eigentlich sucht. Barry muss die Welt retten, in der er sich befindet, um in die Zukunft zurückkehren zu können, die er kennt. Um das zu schaffen, bleibt ihm nur eine Möglichkeit: Er muss um sein Leben rennen. Aber wird es ausreichen, das ultimative Opfer zu erbringen, um das Universum neu zu ordnen?

»You wanna get nuts? Let’s get nuts!«

Bruce Wayne

2018 sollte der Film bereits fertig sein, doch immer wieder wechselnde Regisseure und Drehbuchautoren, Corona und andere Krisen verzögerten die Fertigstellung. Nun ist The Flash endlich fertiggestellt worden – von den Muschiettis, die mit der Neuverfilmung von Stephen Kings „Es“ für Furore sorgten.
Allerdings wirkt die Kinoadaption extrem pubertär, der Hauptdarsteller ist unsympathisch, die Spezialeffekte sind bescheuert und die Nebenfiguren derart eindimensional, dass kaum Freude aufkommt, geschweige denn Kontinuität ins DC-Universum einzieht.
Ezra Miller war von vornherein eine Fehlbesetzung. Meiner Meinung nach kann es keinen besseren und positiveren Barry-Allen-Darsteller geben als Grant Gustin, der ihn in der TV-Serie gespielt hat. Supergirl Sasha Calle wirkt mimiklos und teilnahmslos und Michael Shannon kann als General Zod ebenfalls keine Tiefe hineinbringen. Auch Barrys Mutter, die aus irgendeinem Grund Lateinamerikanerin sein muss, stimmt irgendwie nicht.
Das Drehbuch bringt einfach nichts auf die Reihe. Das einzige, das funktioniert, sind Michael Keaton als Bruce Wayne, der nun in der Neuinkarnation endlich auch vernünftige Bat-Utensilien hat und vor allem auch seine Rolle nicht zu ernst nimmt, sowie die Chemie zwischen Kiersey Clemons′ Iris West und Barry Allen.
Ebenso wirkt die visuelle Umsetzung des Rennens der Titelfigur unplausibel. Es sieht so aus, als würde Flash rennen und gleichzeitig springen, denn der Boden bewegt sich schneller als er selbst. Vielleicht hätte man die hervorragenden Effekte der Serie übernehmen und die vermutlich stilistisch wirkenden Zeitlupensequenzen weglassen sollen.
Auch die Darstellung der Zeitreisen mit den zahlreichen diversen Parallelszenarien, die so wirken, als wäre Barry in einer Arena, verwirren eher und sehen total banane aus. Auch der Endkampf gegen Zod mit den Superkräften der Kryptonier hat man schon „glaubwürdiger“ inszeniert gesehen.
The Flash anno 2023 ist meiner Meinung nach ein eindeutiges No-Go. Hätte man sich bei Warner Brothers und DC wie beim Konkurrenten Marvel auf ein einheitliches DC-Universum geeinigt, in dem die Kino- und die TV-Figuren von denselben Schauspielern gespielt werden und das Aussehen und die Kontinuität aufeinander abgestimmt wären, hätte das DC-Universum echt zu einer Konkurrenz zu Marvel werden können.
Aber was will man von einem solch düsteren fiktiven Universum verlangen, das auf die Dauer Gähnen verursacht? Die TV-Serien um Arrow, The Flash und Supergirl waren schon ein richtiger Ansatz, wenn auch dort nicht alles stimmig war und so einige Figuren auf viel zu divers umgeschrieben wurden. Aber man hatte dabei wenigstens eine gewisse Kontinuität und Vertrautheit. So muss man sich mit jedem DC-Film umgewöhnen, immer wieder neue Batmans und Supermans akzeptieren, während die Geschichten dahinter stets dieselben bleiben. Das braucht echt niemand.

25.04.2024 | mz
Kategorien: Feature | Filme