Freitag, 26. April 2024
NOMAD
Maya (Gemma Chan) und Joshua (John David Washington)
Harun (Ken Watanabe)
Colonel Howell (Allison Janney)
Maya (Gemma Chan)
Joshua (John David Washington)
Alphie (Madeline Yuna Voyles)
Alphie (Madeline Yuna Voyles)
Joshua (John David Washington)
McBride (Marc Menchaca) und Joshua (John David Washington)
Transportation
KI-Soldat
Colonel Howell (Allison Janney)
Alphie (Madeline Yuna Voyles)
NOMAD wird gesichtet.
Hauptsitz des Schöpfers
KI-Polizei
Colonel Howell (Allison Janney) wird gestellt.
Joshua (John David Washington)
Maya (Gemma Chan)
Los Angeles
The Creator
John David Washington und Madeleine Yuna Voyles am Set
Madeleine Yuna Voyles wird zurechtgemacht.
John David Washington beim Dreh
John David Washington am Set
John David Washington beim Dreh
Madeleine Yuna Voyles, Gemma Chan und Regisseur Gareth Edwards am Set
Regisseur Gareth Edwards filmt.
Madeleine Yuna Voyles und Regisseur Gareth Edwards am Set
John David Washington beim Dreh
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vor
 
Wir schreiben das Jahr 2065. Künstliche Intelligenz machte zunächst das Leben der Menschen leichter, bis eines Tages eine Atombombe Los Angeles zerstörte und Millionen von Menschen das Leben kostete. Grund dafür soll die KI gewesen sein, die die Weltherrschaft erlangen wollte. Auf Grund dessen kapselte sich die westliche Welt von jeglicher künstlicher Intelligenz ab, während die KI in den asiatischen Ländern nach wie vor für Recht und Ordnung sorgt und das Leben der dortigen Menschen sicherer macht.
Joshua Taylor, ein verdeckter Agent einer westlichen Spezialeinheit, wird aus seiner Deckung katapultiert, als seine Einheit plötzlich das Dorf attackiert, in dem er mit seiner schwangeren Frau lebt. Er versteht es nicht, da er keinen Hinweis darauf bekommen hat. Er muss zusehen, wie seine Frau zusammen mit ihren zumeist mechanischen Freunden von der gigantischen Waffe der westlichen Streitkräfte, NOMAD, dezimiert wird.
Fünf Jahre später trauert er immer noch um das Verschwinden seiner Frau und wird rekrutiert, um den „Schöpfer“ zu jagen und zu töten – den schwer fassbaren Architekten einer hochentwickelten KI, die den Krieg und die Menschheit selbst beenden kann.
Joshua und sein Team von Elite-Agenten dringen über die feindlichen Linien in das dunkle Herz des von der KI besetzten Territoriums vor, nur um zu entdecken, dass die Waffe, die die Welt zerstören soll, eine KI in Form eines jungen Kindes ist. Schon bald wird die Wahrheit aufgedeckt und Joshua bekommt die einmalige Gelegenheit, seine neue Familie und die Welt vor dem Untergang zu retten…

»We can’t go to heaven, because you are bad and I am not a person.«

Alphie

Gareth Edwards, der sich mit Monsters, Godzilla und nicht zuletzt Star Wars | Rogue One einen Namen gemacht hat, liefert uns ein grandiose mitreißendes Abenteuer, das manchmal an Sci-Fi-Klassiker wie Total Recall erinnert, dann aber auch wieder an militärisch geprägte Straßenfeger der 70er und 80er Jahre wie Apocalypse now oder auch, thematisch betrachtet, an Blade Runner.
»Ich hasse es, Drehbücher zu schreiben«, sagt der Filmemacher. »Es ist, als hätte ich die schlimmsten Hausaufgaben der Welt. Der einzige Weg, wie ich mich dazu zu bringen kann, ist, mich in einem schönen Hotel einzuschließen und zu versprechen, dass ich es nicht verlasse, bis das Drehbuch fertig ist. Ich habe genau das getan, in einem Resort.«
Und das ist vermutlich auch der Grund, warum es in dem Film kaum etwas gibt, das nicht schon irgendwo einmal erzählt worden ist. Auch mit der Unterstützung von Chris Weitz, mit dem er schon bei seinem letzten Film zusammengearbeitet hat, konnte hier nicht viel Neues erzählt werden. So ist The Creator zwar imposant inszeniert und reißt das Publikum auch mit, doch mehr als ein Kratzen an der Oberfläche des Themas, das Filme wie Blade Runner oder The Terminator zu Kultfilmen hat werden lassen, kommt hier nicht zustande.
John David Washington, der sich übrigens, wenn man genau hinhört, auch tatsächlich teilweise wie sein Vater anhört, kann zwar den Film tragen, doch seine Schauspielkunst konnte mich zumindest bislang eher nicht vom Hocker hauen. Immerhin durfte Gemma Chan nach ihrem Durchbruch in Humans, der britischen Neuauflage der schwedischen Serie Real Humans, wieder etwas zum Thema beitragen, nachdem ihr letzterer größerer Auftritt in Marvels Eternals eher unterging.
Eine der größten Überraschungen ist vermutlich der Auftritt der komödiantischen Schauspielerin Allison Janney, die hier wundervoll gegen den Strich als skrupellose Kolonnenführerin besetzt wurde, die ihre Familie bei der Explosion in Los Angeles verloren hatte und sich dem Kampf gegen künstliche Intelligenz hingegeben hat.
Dass sich die USA im Zuge der Handlung als federführende Macht der sogenannten westlichen Welt im Kampf gegen die andere, zumeist asiatische Erdhälfte auserkoren hat, kann hier als Kniff betrachtet werden, den Film in Asien genauso groß herauszubringen. Immerhin werden Texte in zweisprachigen Schriftzeichen eingeblendet.
Der Film ist zudem in Kapitel unterteilt: The Creator – The Child – The Friend – The Mother, eingebettet in Prolog und Epilog – ein Format, das selten jenseits von Literatur zu finden ist. So wird man von Anfang bis Ende mit Joshua mitgerissen und erlebt diese großartig inszenierte Welt der Zwietracht. Und am Ende bleibt die Frage: Ist Künstliche Intelligenz gut, böse oder doch nur ein Teil unserer Evolution? Das Thema wird uns sicher noch über Jahre hinweg beschäftigen, doch hier und jetzt kann man sich in diese grandiose Dystopie versetzen lassen…

25.04.2024 | mz
Kategorien: Feature | Filme