
Familie Winters bei der Beerdigung
📷 Ambhur Burghall | © MUBI
📷 Ambhur Burghall | © MUBI
Der Film konzentriert sich auf den Teenager Johnny und seine jüngere Schwester Jashaun. Die Bindung des Lakota-Sioux-Geschwisterpaares wird nach dem plötzlichen Tod des abwesenden Cowboy-Vaters auf die Probe gestellt. Während der ältere Bruder im Gefängnis sitzt, lebt das Geschwisterpaar mit ihrer distanzierten Mutter zusammen.
Die Tage vertreiben sie sich im rauen Umfeld ihrer kleinen Stadt, in der es kaum Möglichkeiten, dafür aber umso mehr Armut, Alkoholismus und Gewalt gibt. Als sich Johnny die Chance auf ein neues Leben in Los Angeles bietet, steht er vor der schwierigen Entscheidung, seine Schwester Jashaun für immer zurückzulassen.
Chloé Zhaos Filmdebüt zeigt die Verzweiflung der Figuren in einer atemberaubend lyrischen Ästhetik, die an die Arbeit von Terrence Malick erinnert. Songs my Brothers taught me ist die wehmütige und fein beobachtete Darstellung einer marginalisierten Gemeinschaft, die den Alltag eines sozialen Milieus auf subtile Weise einfängt, die sonst kaum Sichtbarkeit erfährt.
Während Chloé Zhao in New York lebte, las sie von der hohen Selbstmordrate in Pine Ridge und reiste in das Reservat, um vor Ort Einheimische zu treffen. Sie selbst beschreibt ihren Film als eine Art Zusammenfassung der vier Jahre, die sie im Pine-Ridge-Reservat verbracht hat, während sie an dem Film arbeitete. Ganz bewusst besetzt sie junge Lakota-Laienschauspieler[m/w/d] und erschafft durch den genauen Blick auf die starke Bindung zwischen einem Bruder und seiner jüngeren Schwester ein überzeugendes und komplexes Porträt des modernen Lebens im Pine-Ridge-Reservat.