Kora und die überlebenden Krieger bereiten sich darauf vor, Veldt zusammen mit den Einheimischen gegen das Reich zu verteidigen. Sie stellen sich ihrer Vergangenheit und offenbaren ihre Beweggründe, bevor die Streitkräfte des Reichs eintreffen, um die wachsende Rebellion niederzuschlagen.
»You must know you cannot win.
Jimmy
Die Fortsetzung von Zack Snyders Weltraum-Schlachteplatte beginnt, wie im ersten Teil, mit einer Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse durch den Erzähler, den Androiden Jimmy, um dann zur Handlung zurückzukehren. Etwas gestreckt und ermüdend sitzen die Helden am Tisch und offenbaren ihre Beweggründe – bis auf Kora, die ihre Vergangenheit ihren Mitstreitenden weiterhin vorenthält.
Spektakulär kann so ermüdend sein. Es kracht und rummst, es ist letztlich auch ein Kriegsfilm. Die Figuren werden zwar ein wenig tiefer beleuchtet, doch prinzipiell ist Die Narbenmacherin eher langwierig und -weilig. Man hat das alles irgendwo schon mal gesehen. Zudem wird extrem viel mit Zeitlupe gearbeitet, was das Ganze noch mehr in die Länge zieht. Das mag optisch recht ansprechend sein, doch helfen tut’s dem Film nicht.
Und dann endet der Film mit einer Aussicht auf Teil 3, sozusagen „Veldt schlägt zurück“ oder so. Ich weiß nicht, ob sich das dann noch jemand ansehen will – vielleicht diejenigen, die die wertvolle Zeit geopfert haben, sich dann auch noch die beiden Langfassungen anzutun…
Director’s Cut
Im August 2024 kamen Teil 1 und 2 nochmal als Director’s Cut heraus, die gleichzeitig auch neue Kapitelnamen erhielten: Teil 1 wird zu Kapitel 1: Der Kelch des Blutes und Teil 2 zu Kapitel 2: Fluch der Vergebung. Dabei erhielt auch Teil 2 neben erweiterten Szenen und blutigeren Kampfszenen zusätzliche Szenen, wie einen Prolog, in dem die Rückkehr von Atticus Noble ins Reich der Lebenden und die grauenvolle Maschinerie des Schlachtschiffs gezeigt wird.
Zusätzlich zu den langweiligen Szenen erleben wir u.a. eine längere Sexszene zwischen Kora und Gunnar, wir erleben das Gemeindefest, auf dem Titus ein trauriges Lied singt, sowie am Ende eine verlängerte Szene, in der auch noch Sam singen darf, und einen Epilog, in dem der neue Imperator Balisarius seine Streitmächte vom Balkon des königlichen Palastes begrüßt.
Das ist zwar alles schön und gut, mehr drum herum und Handlungsdetails, aber warum man das nicht gleich so gemacht hat, bleibt ein Rätsel, da beide Teile nur auf Netflix zu sehen sind, die praktisch die Serien mit verbreiterter Atmosphäre und wenig Handlung erfunden haben. Wer sich also Rebel Moon neu ansehen will, sollte lieber gleich die Director’s Cuts anklicken, bevor man da nochmal 5 Stunden zusätzlich vergeudet.
Allerdings verzichtet man im zweiten Kapitel auf die zwischenzeitlichen Ergüsse des Erzählers, der zudem in den Erstfassungen die bisherigen Ereignisse zusammengefasst hat – sozusagen als äquivalenter Ersatz zur Laufschrift bei Star Wars. Aber nach all den miesen Kritiken bleibt abzuwarten, ob ein dritter Teil überhaupt noch kommt, und wenn doch, ob dieser auch wieder mit einem Director’s Cut aufwarten wird…