1995 erfreuten sich Kinder rund um die Welt mit Andys Spielzeugen in Toy Story. Eines davon war Buzz Lightyear vom Raumkommando – eine Figur, die ihren Ursprung wiederum in einem Film hatte. Dieses ist nun dieser Film…
»Look at the Rookie!«
Alisha Hawthorne
Der Film beginnt mit dem erfahrenen Raumhüter Buzz Lightyear, seiner Kommandantin Alisha Hawthorne sowie einer Mannschaft von mehr als tausend Wissenschaftlern und Technikern, die nach ihrer jüngsten Mission auf dem Weg nach Hause sind. Etwa 4,2 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt werden sie vom Signal eines Sensors darauf aufmerksam gemacht, dass sie sich in der Nähe eines unerforschten Planeten befinden, der möglicherweise über eine Hülle und Fülle an wichtigen Grundstoffen verfügen könnte.
Buzz trifft die Entscheidung, das wegen seiner Form von allen nur „Rübe“ genannte Erkundungsraumschiff, Richtung T’Kani Prime zu lenken – ein sumpfiger Planet, der voller aggressiver Schlingpflanzen und riesiger Käfer ist. Als ein panischer Versuch, auf schnellstem Wege wieder zu verschwinden, auf schreckliche Weise scheitert und zu einem Crash führt, bei dem ihre Energiezelle zerstört wird, stecken Buzz, Alisha und die gesamte Mannschaft auf dem nicht allzu gastfreundlichen Planeten fest.
Buzz hadert mit einer Reihe von Herausforderungen – Schuld, Technologie, Chemie und überraschend hartnäckige Schlingpflanzen, die ihn als laufender Witz immer wieder packen. Aber die größte Herausforderung ist Zeit. Bei jedem neuen Testflug, den er unternimmt, um die neueste Kristallmischung für den Übergeschwindigkeitsantrieb auszuprobieren, erlebt er etwas, das sich am besten als Zeiterweiterung beschreiben lässt.
Was er als vierminütigen Testflug wahrnimmt, nimmt vier Jahre auf T’Kani Prime in Anspruch. (4 Jahre, 2 Monate und 3 Tage, um genau zu sein) Und mit jeder neuen Anstrengung intensiviert sich der Vorgang. Das Leben zieht buchstäblich an ihm vorbei. Alisha und die Mannschaftsmitglieder führen ihr Leben – verfolgen ihre Interessen, gründen Familien, werden älter – und Buzz bleibt regelrecht unverändert. Das ist hohe Mathematik, aber Buzz selbst fasst es perfekt zusammen: „Je schneller ich fliege, desto weiter reise ich in die Zukunft. Ich hab’s verstanden.“
Als einsamer Raumhüter hat er die Roboterkatze Sox zur Seite gestellt bekommen, die nicht nur zur emotionellen Unterstützung dienen soll, sondern auch komplizierte Rechenaufgaben lösen kann und auch sonst ein sehr nützliches Utensil ist. Doch Buzz‘ eigentliches Abenteuer beginnt erst nach seiner letzten misslungenen Mission: Mit der richtigen Kristallkombination schafft er den Überlichtgeschwindigkeitsflug und kehrt 22 Jahre später zum Planeten zurück.
Doch gigantische Roboter, die alle nur „Zurg“ verlauten können, dominieren auf dem Planeten und versuchen, in die abgeschirmte Kolonie zu gelangen. Als einzige Überlebende außerhalb der Kolonie stehen Buzz im Kampf gegen die Roboterarmee nur ein alter Häftling, ein unsicherer Taugenichts und die unausgebildete Enkelin seiner ehemaligen Kommandantin zur Verfügung…
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Endlich ist er da – der Film, der Andy aus den Toy Story-Filmen begeistert hat, eine Spielzeugfigur seines Filmhelden Buzz Lightyear haben zu wollen! Doch ankommen tut der Film offensichtlich nicht so gut wie die Filme mit der Spielzeugversion des Helden. Ein Grund dafür ist mit Sicherheit die negative Presse, die der Film zu Beginn einstecken musste. Auslöser soll die Tatsache sein, dass eine Hauptfigur homosexuell sei.
Allerdings wird dieser Sachverhalt nebensächlich behandelt, und es wird auch nicht einmal geküsst! Trotzdem könnte es auch daran liegen, dass der Film erst ab 12 Jahren freigegeben ist und nicht das Zielpublikum von Toy Story hinein darf. Interessanterweise wusste Buzz offensichtlich von der Sexualität seiner Vorgesetzten, weshalb er auch sofort nach einer „sie“ fragte, als Alisha ihm ihren Ring zeigte, nachdem Buzz das erste Mal nach vier Jahren zurückkehrt.
Da kommen hierbei eher Fans von Harry & Sally auf ihre Kosten, denn Buzz zeigt uns, dass Männer und Frauen offensichtlich doch Freunde sein können, ohne dass der Hintergrundgedanke Sex im Wege steht! Einerseits nervt dabei der Gedanke, dass das aufschreiende Publikum wohl doch noch nicht für eine LGBTQI-Gesellschaft bereit ist, und andererseits, dass dieses Thema unbedingt in die Handlung musste, um für den Oscar® nominiert werden zu dürfen.
Dabei ist der Film sehr unterhaltsam und witzig, spannend und traurig und wartet am Ende auch noch mit einer Überraschung auf. Lightyear ist ein großartiges Science-Fiction-Abenteuer, nach dem man sicher eine Spielzeugfigur von Buzz haben wollen würde. Doch trotzdem scheint die Roboterkatze Sox seinem „Herrchen“ den Beliebtheitsrank abzulaufen „-bee-boo-bee-boo-“. Und Zuschauer, die bis zum Schlusslogo sitzen bleiben, werden nicht nur davor mit Zusatzszenen belohnt – auch danach!