Alma ist Wissenschaftlerin am berühmten Pergamon-Museum in Berlin. Um an Forschungsgelder für ihre Arbeit zu kommen, lässt sie sich zur Teilnahme an einer außergewöhnlichen Studie überreden. Drei Wochen lang soll sie mit einem ganz auf ihren Charakter und ihre Bedürfnisse zugeschnittenen humanoiden Roboter zusammenleben, dessen künstliche Intelligenz darauf angelegt ist, der perfekte Lebenspartner für sie zu sein. Alma trifft auf Tom, eine hochentwickelte Maschine in Menschengestalt, einzig dafür geschaffen, sie glücklich zu machen…
- Ich bin dein Mensch 05»Das ist einer der Vorteile, wenn man nicht lebt. Man kann auch nicht sterben.«
Tom
Es ist mal wieder Zeit für einen Roboter-Film. Erstaunlicherweise kommt er diesmal aus deutschen Landen – mit einem britischen Schauspieler in der Rolle des Androiden. Ob das am Klischee der britischen sprachlichen Steifheit bzw. Höflichkeit von Butlern liegt, sei dahingestellt. Dan Stevens jedenfalls, der hier Tom spielt, meistert seine Aufgabe mit Bravour, wie Regisseurin Maria Schrader beschreibt:
»Dan Stevens ist wie Maren Eggert ein Glücksfall für den Film. Wir haben lange im Ausland nach einem Schauspieler gesucht, der so gut Deutsch spricht, dass er nicht an den komplizierten Sätzen von Tom verzweifelt, der so präzise sein kann wie eine Maschine, der gut aussieht und dennoch Selbstironie hat, der ein so guter Schauspieler ist, dass man nie vergisst, dass Tom ein Roboter ist und man sich dennoch in ihn verliebt. Dan ist das gelungen.«
Den Bühnenschauspieler kennt man u.a. als Hauptdarsteller der psychedelischen Marvel-Serie Legion oder als singender Russe im letztjährigen Eurovisions-Film von Will Ferrell. Zwar spricht er fließend Deutsch und Französisch, allerdings nicht akzentfrei, was für den Film ins Drehbuch mit einfloss. Seine Mimik und Bewegung bringt er voll auf den Punkt, und ich würde gern wissen, wie oft die Szene gedreht wurde, in der Tom den Kaffee ohne hinzusehen in die Tassen eingießt.
Maren Eggert spielt die Archäologin sehr natürlich, kann jedoch die seichte Geschichte nicht weiter aufwerten. Der Film wurde von der ARD produziert, weshalb er auch wie ein für’s Fernsehen gemachter Film wirkt. Die Dramaturgie verläuft nach Schema F, visuelle Spezialeffekte, um den Sachverhalt zu unterstreichen, sucht man vergebens. Auch verpulvert man die wichtigen Fragen gleich zu Beginn des Films. Alles, was danach kommt, hat rein dramaturgisch nichts mit Robotern zu tun. Tom hätte da auch ein Mensch mit Handicap sein können.
Aber zumindest ist es schon mal schön anzusehen, dass es auch Filme mit Robotern geben kann, die nicht in Zerstörung und Tod münden. Ich bin dein Mensch ist leichte Fernsehkost – dramatisch, hin und wieder recht witzig, aber als Genrefilm nur bedingt zu empfehlen. Ansehen kann man ihn sich allemal, er tut nicht weh und besitzt auch kein definitives Ende – genau das Richtige für einen lauen Sommerabend.