Nach dem Japan-Godzilla Anfang des Jahres kommt nun der Hollywood-Godzilla wieder in die Kinos – wieder mit Kong aus Skull Island. Diesmal müssen die beiden Titanen jedoch zusammen gegen eine neue Bedrohung kämpfen, die ihre Existenz (wie auch die der Menschen) in Frage stellt.
Vor drei Jahren lernten wir in Godzilla vs. Kong die Monarch-Wissenschaftlerin Ilene Andrews, die taubstumme Jia, die mit Kong via Zeichensprache kommuniziert, und Verschwörungstheoretiker Bernie Hayes kennen. Damals trafen Godzilla und Kong erstmals aufeinander, und für alle Beteiligten war die Lösung, beide Titanen geografisch voneinander zu trennen, die sicherste.
Die Welt hat sich gerade einmal erholt, da empfängt nicht nur die Titanen-Forschungsorganisation Monarch ein fremdes Signal aus der hohlen Erde unter uns. Nicht nur Kong und der im Colosseum schlafende Godzilla empfangen dieses Signal, auch Jia wird von Visionen geplagt und kritzelt die Amplituden des Signals überall hin.
Mit Hilfe des „unkonventionell“ denkenden Bernie Hayes versucht Ilene, die Art und Herkunft des Signals zu entschlüsseln. Zusammen mit Trapper, einer Mischung aus Steve Irwin und Ace Ventura, dem grimmigen Shuttlepiloten Mikael und Jia machen sie sich auf den Weg in die hohle Erde und entdecken etwas, das nicht nur ihre Vorstellungskraft herausfordert, sondern auch Lücken in der Geschichte der Erde und der Titanen füllt…
»I take my thermal sensors over your Ace Ventura hippy dippy shit.«
Mikael
Nach dem „vs.“ kommt ein „x“ – alles verwirrend, so auch die drei parallel erzählten Handlungsstränge, die am Ende zueinander führen. Zum Einen entdeckt Kong einen jungen Titan-Affen, der ihn zu seiner Sippe ins unkartierte Territorium der hohlen Erde führt, wo der rotfellige „Narbenkönig“ einen Titanen kontrolliert, der Kälte ausstößt und offenbar vor Urzeiten für die Eiszeit verantwortlich gemacht wird.
Dann haben wir das Notsignal, das Monarch in Bedrängnis bringt, weil es niemand entschlüsseln kann, weshalb Ilene Bernie hinzuzieht. Zusammen mit Trapper, der zunächst als Bonusschmunzler bei Kong Zahnarzt spielen muss („ein Kinderspiel!“), machen sie sich auf die Suche nach der Signalquelle. Und parallel dazu wird immer wieder Godzilla eingeblendet, der erwacht und sich in einem französischen Atomkraftwerk erstmal auflädt, bevor er dem Signal hinterhergurkt.
Im Großen und Ganzen ist der Film eine riesige CGI-Schlachteplatte mit durchaus unglaublich großartig gezeichneten Welten und Figuren, doch wer mehr erwartet, bleibt außen vor. Die Dialoge sind banal und die Figuren bleiben größtenteils eindimensional.
Zudem muss man auch diese beiden Godzilla-Kong-Filme ausklammern, da sie nicht so ganz zu den Godzilla-Filmen und der daraus abgelegten Apple–Monarch-Serie passen, was wieder beweist: Warner schafft es auch hier nicht, ein einheitliches, qualitatives Universum zu schaffen. Das klappt auch beim DC-Universum nicht, genauso wie Sony die Spider-Man-Lizenzen immer wieder neu auslegt. Es fehlt einfach an qualitativer Kontinuität, wie sie Lucasfilm mit Star Wars sowie Marvel praktizieren, wie auch gerade so noch Paramount mit Star Trek. Das ist schade, ist aber so.
Godzilla x Kong | The new Empire ist unterhaltsames Popcornkino ohne viel Anspruch, das mit allen möglichen Anreichungen in die Kinos kommt – aber im IMAX®-Kino bitte dran denken: Die heutige Jugend ist schwerhörig, daher die Ohrstöpsel nicht vergessen!