Donnerstag, 25. April 2024
Eternals
Die Ewigen: Kingo, Makkari, Gilgamesh, Thena, Ikaris, Ajak, Sersi, Sprite, Phastos und Druig
© Marvel Studios
Die Inspiration zum Film waren die ursprünglichen Marvel-Comichefte „Eternals“ von Jack Kirby, die im Jahr 1976 zum ersten Mal veröffentlicht wurden. Seine Geschichten erlauben den Machern des Marvel-Kinouniversums ganz neue, farbenfrohe Charaktere zu erkunden und in die umfangreiche Geschichte der „Ewigen“ einzutauchen.
Niemand anderes als die renommierte chinesische Oscarpreisträgerin Chloé Zhao, die im letzten Jahr für ihren Film Nomadland mit dem Oscar® ausgezeichnet wurde, hat die besondere Aufgabe übernommen, den 25. Marvel-MCU-Film zu inszenieren. Nate Moore, der gemeinsam mit MCU-Mastermind Kevin Feige die Filme produziert, kommentiert die Wahl zu ihrer Regisseurin wie folgt:
»Chloé Zhao ist eine der seltenen Filmemacherinnen, die echte menschliche Momente ebenso gekonnt aufspürt wie sie berauschende Science-Fiction inszeniert. Wir waren begeistert, sie bei der Arbeit mit der Besetzung von Eternals zu beobachten. Sie hat diese ganz besonderen Augenblicke eingefangen, die den MCU-Filmen immer Herz und Glaubwürdigkeit verleihen, und sie hat jedem und jeder Einzelnen der Eternals eine eigene, individuelle Stimme und Präsenz verliehen.«
Die Eternals gehören einer Gattung unsterblicher Außerirdischer an, deren Ursprung der weit entfernte Planet Olympia ist, und die vor Tausenden Jahren auf unserem Planeten Erde gekommen sind, um die Menschheit und Zivilisation zu beschützen – vor wem wird in dem über 150 Minuten langen Epos geklärt.
  • Eternals 01Eternals 01
    »I follow you to the end, as I always have.«
    Kingo
Der Film beginnt 5000 Jahre vor Christi Geburt, wo sich die Eternals zum ersten Mal zeigen, um den zu dieser Zeit lebenden Menschen-Stämmen in Mesopotamien einem Angriff einer Rasse interstellarer Raubtiere namens Deviants beizustehen. Gewarnt wurden die Eternals vor dieser Bedrohung von den Celestials, einem Geschlecht kosmischer Schöpfer. Diese wurden bereits in Guardians of the Galaxy erwähnt. Der Haupt-Celestial Arishem hat die Eternals mit der Aufgabe zur Erde geschickt, die dortige aufstrebende Zivilisation zu fördern und ihnen beizustehen.
Wir springen ins beschauliche heutige London, wo Eternal Sersi einem normalen Leben nachgeht und ihren Freund Dane vom Unterricht im Naturkundemuseum abholt. Dane hat Geburtstag, und so gehen sie zum Feiern in eine Tanzbar, wo sie die jugendlich gebliebene Eternal Sprite treffen. Auf dem Heimweg kündigt sich das Unheil schon vorher an, und ein großer Deviant greift sie an. Sersi und Sprite können sich einigermaßen wehren, allerdings kommt ihnen ein weiterer, sehr kampferprobter Erternal namens Ikaris zur Hilfe. Der Name deutet es schon an: Er kann fliegen und zusätzlich vernichtende Strahlen aus seinen Augen schießen.
Sersi und Ikaris waren früher mal ein Paar, dessen Beziehung in einem der vielen Rückblicke in die Vergangenheit näher beschrieben wird. Der Film springt des öfteren in die Vergangenheit und wieder ins Heute und deckt dabei eine bald eintreffende Situation auf, die unseren ganzen Planeten zerstören könnte. Wer dahinter steckt und wie es dazu kommt, soll hier nicht weiter behandelt werden.

Mit einer wirklichen Vielzahl von Figuren ist es anfangs nicht ganz so einfach, die Übersicht zu behalten. Allerdings läßt der Film dem Zuschauer die Zeit, den Fokus zuerst auf einzelne Figuren zu lenken und diese dann vereinzelt weiter tiefer zu beleuchten, so dass man irgendwann weiß, wer wer ist. Dabei hilft beim Auseinanderhalten der Figuren das unterschiedliches Aussehen sowie ihre jeweils anders gelagerten Kräfte. Auch die Kleidung ist so gewählt, das jeder in der Regel sein gleiches Farbschema im Film behält, so trägt Sersi zum Beispiel grün, Angelina Jolies Figur Thena ein weiß-silbernes Kleid und so weiter.
Im Film kommt eine Verbindung zu den Avengers auf. Hier geht die spirituelle Anführerin der Eternals, Ajak (eine Heilerin), in einem Gespräch mit Ikaris auch auf die Zeitdifferenz durch den „Blip“ in Infintiy War ein, wodurch die Geburt eines neuen Celestials namens Tiamut sich um 5 Jahre verzögert.
Es ist nicht einfach, 10 neue Superhelden gleichzeitig vorzustellen, ihnen Charisma und Tiefe zu geben und einen Geschichtsbogen zu entwerfen und zu realisieren, so dass der Film den Betrachter* bei der Stange hält. So mag Eternals die ein oder andere kleine Länge haben, allerdings machen dies die interessanten Charaktere wieder weg, die in ihrer Art alle ein Stück einzigartig sind und ihrer eigenen Agenda ein Stück weit nachhängen. Wir lernen, dass sie früher als Gruppe vieles gemeinsam gemacht haben, sich jedoch nach der vermeintlichen Ausrottung der Deviants getrennt und sich unter die Menschen gemischt haben.
Die Dreharbeiten fanden auf den kanarischen Inseln Fuerteventura und Lanzarote statt. Der Großteil der Szenen wurde allerdings in Großbritannien gedreht, und die verschiedenen Drehorte doubelten für die USA, Alaska und diverser anderer Orte. Über 130 Sets wurden für den Film entworfen. Die Produktion unterwarf sich einer strengen Logistik. So wurden Sets abgerissen und an gleicher Stelle neue errichtet. Diesbezüglich war es eine sehr akribisch koordinierte Produktion, und man sieht die vielen mühevoll errichteten Sets und sehr unterschiedlichen Drehorte, die nicht umsonst filmisch über die ganze Welt platziert wurden.
🦸🏻‍♂️🪄🦸🏻‍♀️ 
Möglicherweise ist Eternals einer der schwächeren MCU-Filme. Dies mag in der jeweiligen Betrachtungsweise liegen. Allerdings muss man seinen Hut vor der Leichtigkeit ziehen, die auch dieser Marvel-Film ausstrahlt. So gibt es auch die ein oder andere Wendung, die man nicht unbedingt vorhersehen konnte, was erneut die Marvel-Filme vom „normalen“ Superhelden-Allerlei hervorhebt!

Wer weiteres über die Eternals im Comic-Bereich wissen möchte: Der Panini-Verlag hat bereits mehrere Bände veröffentlich und es kommen in den nächsten Monaten noch einige hinzu. Eine Übersicht gibt es auf http://www.paninicomics.de/.

04.12.2022 | mz
Kategorien: Feature | Filme