Cooper Adams und seine jugendliche Tochter Riley besuchen ein Popkonzert von Superstar Lady Raven. Als Cooper das große Polizeiaufgebot wahrnimmt, wendet er sich an den gesprächigen Handelswaren-Verkäufer Jamie, der ihm steckt, dass das FBI dem gesuchten Serienmörder „The Butcher“ auf der Spur ist und ihm hier eine Falle stellt.
Wer den Trailer gesehen hat, wird bereits wissen, dass Cooper selbst dieser Täter ist. Doch wie er sich windet und wendet, und ob er es schafft, zu entkommen oder ob er entlarvt wird, das muss man sich im Kino ansehen – oder später im Heimkino – obwohl die Konzertatmosphäre sicher eher im Kino zündet denn auf dem heimischen kleineren Bildschirm mit vielleicht nur Frontalbeschallung.
»You’re acting strange, dad. Is something wrong?«
Riley Adams
M. Night Shyamalan schuf mit diesem überraschend spannenden Katz-und-Maus-Spiel aus der Sicht des Täters, was das TV-Publikum bereits in 9 Staffeln Dexter erlebt hat. Doch im Gegensatz zu Dexter Morgan sind Cooper Adams’ Beweggründe weniger nobel. Serienmörder mit Mutterkomplex kennen wir spätestens seit Alfred Hitchcocks Psycho, daher ist Trap nicht unbedingt originell.
Doch das charismatische Spiel von Josh Hartnett und die auswegsuchende Inszenierung lassen uns mit dem Bösewicht mitfiebern. Und während normalerweise die Täter irgendeinen Fehler machen, ist der narzisstische Serienmörder stets einen Schritt voraus, und immer wieder schafft er es, das FBI auszutricksen. Man kann in seinem Gesicht förmlich die Gedanken sehen, was der Hauptdarsteller ebenso präzise umsetzt.
Natürlich macht auch er Fehler, und er ist am Ende innerlich vollkommen überwältigt, dass er sowas hatte übersehen können. Aber ohne zu viel zu verraten, fiebert man unfreiwillig mit ihm mit und fragt sich, wie weit sich die Abwärtsspirale denn noch dreht…
Das Ganze ist in die Bühnenshow von Pop-Star Lady Raven gehüllt, die von der ältesten Tochter des Regisseurs gespielt wird. Dabei legt Saleka Night Shyamalan zwar eine grandiose Gesangs- und Showdarbietung ab, doch wenn es ums Schauspiel geht, ist bei der jungen Dame mit den Augen des Vaters (der übrigens auch hier wieder einen Kurzauftritt als Lady Ravens Onkel hat) noch jede Menge Luft nach oben. Aber letztlich spielt sie auch einen Pop-Star, und so jemand kann selten gut schauspielen.