
Philipp und Tobi wachsen in der Provinz Sachsens auf. Ihre Kindheit ist geprägt von dem Zerfall der eigenen Familie und der Perspektivlosigkeit einer ganzen Region. Als Jahre später ein Flüchtlingsheim entstehen soll, eskaliert die Situation. Während sich der eine Bruder zurückzieht, findet der andere ein Ventil für seine Wut.
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Das kraftvolle Spielfilmdebüt der Regisseurin Constanze Klaue erzählt aus der Perspektive zweier Brüder ein berührendes Familiendrama in der ostdeutschen Provinz. Ein großartiges Ensemble zeigt, wie die Umwälzungen der Nachwendezeit für die jugendlichen Protagonisten, wie auch für ihre Elterngeneration in all ihrer Härte nachhallen. Es nimmt das Publikum mit auf eine Reise in eine von politischen Spannungen geprägte Zeit, die sich dennoch intensiv gegenwärtig und brennend aktuell anfühlt.
Einfühlsam findet Constanze Klaue aus dem Inneren ihrer Figuren heraus eine Sprache für die Wut und Entfremdung derjenigen, bei denen die großen Versprechen der Zukunft nicht ankommen wollten. Sie begegnet ihren Figuren dabei auf Augenhöhe und zeichnet ein ungeschöntes und detailreiches Generationenporträt in einem von Perspektivlosigkeit und Radikalisierung geprägten Umfeld, das stellvertretend für zahlreiche Orte dieser Welt steht.