Mittwoch, 1. Mai 2024
Lola
Mars und Thom spielen die zukünftigen Hits nach.
© Neue Visionen
London 1941. Die Schwestern Thom und Mars haben die Maschine Lola konstruiert, die Radio- und Fernsehschnipsel aus der Zukunft empfangen kann. Sie hören Kultmusik, bevor sie geschrieben wird, platzieren todsichere Wetten und leben ihren inneren Punk aus, bevor die Bewegung dazu überhaupt erfunden wird.
Als der Zweite Weltkrieg eskaliert, beschließen die Schwestern, Lola für einen guten Zweck zu nutzen, und fangen militärische Informationen aus der Zukunft ab. Ihre Zeitmaschine ist im britischen Kampf gegen die Nazis ein großer Erfolg, verändert den Verlauf des Krieges und letztlich auch die Geschichte.
Thom lässt sich zunehmend von Lolas Macht verführen. Doch Lola ist nicht unfehlbar. Die Zukünfte, die sie zeigt, sind nicht notwendigerweise auch Wahrheiten. Mars versteht die fatalen Konsequenzen ihres Spiels mit der Zeit erst als es zu spät ist: Nicht Zukunft war es, die Lola ihnen gezeigt hat, sondern eine Fiktion, die sich nun ihrerseits in die Zeit einschreiben und eine ganz andere Welt begründen wird.
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Andrew Legges selbstironisches Spiel mit Zeit und Wahrheit führt das Publikum genüsslich auf wackelige Fährten und wirft verliebte Blicke in den Abgrund der Geschichte. Lola ist neues, wildes und junges Kino, das gegenwärtiger nicht sein könnte – ein stilbewusster und hochgradig romantischer Krimi, der die Nerven kunstvoll kitzelt.

02.01.2024 | mz | Quelle: Neue Visionen
Kategorien: Filme