Seinen Ausstieg aus dem Berufsleben hat sich Auftragsmörder John Knox, Spitzname Aristotle, anders vorgestellt. Bei ihm wird eine seltene und schnellvoranschreitende Creutzfeldt-Jakob-Demenz diagnostiziert, die im nur wenige Wochen lassen, bevor er sein Erinnerungsvermögen ganz verliert.
Im Begriff, seine Angelegenheiten zu regeln, bevor er „weg“ ist, muss er noch seinem entfremdeten Sohnes Miles aus einer ausweglosen Situation helfen, denn dazu braucht es die Expertise und Intelligenz eines Menschen wie ihn – wäre da nur nicht seine voranschreitende Krankheit.
Sein langjähriger Vertrauter Xavier Crane steht ihm dabei helfend zu Seite. Er assistiert ihm bei der Umsetzung des komplexen Plans, während ihm die Polizei bereits dicht auf den Fersen ist.
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Warum kann man nicht einfach einen Filmtitel ins Deutsche übersetzen? „Knox verschwindet“ würde doch genauso gehen! Stattdessen konstruiert man bei DCM den völlig in der Masse verschwindenden deutschen Titel A Killer’s Memory – der im Film nicht einmal gezeigt wird! Dort steht der Originaltitel Knox goes away! Zudem startet demnächst im Kino ein Film mit dem deutschen Titel A Killer Romance, der im Original Hit Man heißt!
Dabei hätte Michael Keaton in seiner zweiten Regiearbeit nach Birdman redlichst besseres verdient! Dieser spielt nämlich die Titelfigur mit eindringlicher Vehemenz, dass man ihm das mentale Entschwinden vollkommen abnimmt. Er setzt sich selbst in Szene und transferiert durch visuelle Effekte die Demenz aufs Publikum. Man erfährt erst mit den anderen Figuren im Film, was John Knox da in Wirklichkeit macht – und: Hat er es wirklich (so, wie er es geplant hat) gemacht?
Dabei kommen die Erfahrungen von Bildgestalter Marshall Adams zu Gute, der zuletzt den Breaking Bad-Film El Camino und die Ablegerserie Better call Saul visualisierte. Mit seiner Darstellung stellt Michael Keaton alle anderen Mitagierenden in seinen Schatten. Al Pacino, der John immer mal wieder telefonisch an seine Checkliste erinnern soll, wirkt zwar in die Jahre gekommen, kann aber immer noch souverän den Paten raushängen lassen.
A Killer’s Memory ist weitaus mehr als sein [ich wiederhole] deutscher Titel preisgibt und hebt sich Dank seiner unkonventionellen Handlung und der großartigen Darstellung aus der Masse der Heimkinoerscheinungen hervor und kann zudem mit Spannung, Rätseln, Mitempfinden und Schmunzeln aufwarten.