Donnerstag, 28. März 2024
Mirabel Madrigal und der Tukan
© Disney
Disney beschert uns vor dem Hauptfilm einen Kurzfilm über einen Waschbär, der mit seinem Nachwuchs den Strand erkundet und dabei allerhand zu tun hat, seinen jungen Sprössling aufgrund seiner Neugier und seines Forschungsdranges nicht ins mögliche Verderben rennen zu lassen. Zeitschnitt – Jahre später sehen wir den nun erwachsenen Sprößling mit wiederum seinem Nachkommen den selben Strand besuchen. Welche Lehren können hier daraus gezogen werden?
Not far from the Tree ist ein nicht ganz so durchgestylter Kurzfilm, der mit seiner viel gröberen Animationsart doch spannend erzählt, welche Gefahren im Leben lauern können und welche Möglichkeiten man hat, diese zu umgehen!
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Zuckersüß, oder schafft es Disney Animation, einen weiteren tollen abendfüllenden Spielfilm abzuliefern? Nun, neben den qualitativ hochwertigen Pixar-Filmen, ebenfalls aus dem Maus-Haus, schaffte in den letzten Jahren Disneys eigenes Studio mit Zoomania, Vaiana (2016), die Fortsetzung Die Eiskönigin 2 (2019) und dem diesjährigen Raya und der letzte Drache immer wieder mit neuen Ideen die Zuschauer zu verzücken und auf eine abwechslungsreiche, emotionsgeladene Reise mitzunehmen.
In Encanto verfolgen wir das Leben der Familie Madrigal, deren matriarchische Großmutter in jungen Jahren mit der Einwohnerbevölkerung aus ihrem Heimatort vertrieben wurde. Auf der Flucht stellte sich der Großvater den Verfolgern entgegen, und durch ein Wunder konnte dieser seine Gegenüber vertreiben, musste allerdings selber sein Leben lassen. Die Großmutter rettete ihre damals noch im Babyalter befindlichen 3 Kinder, und die Geflohenen ließen sich an einem neuen wundersamen, verwunschenen Ort nieder, versteckt in den Bergen Kolumbiens: Encanto!
Ab sofort sind Wunder (oder sehr bodenständige Magie) in der Familie allgegenwärtig. Jeder der 3 Heranwachsenden (und auch wieder deren Kinder) bekam eine besondere Fähigkeit und Gabe, zum Beispiel nach Belieben überall Blumen wachsen zu lassen oder nach eigener Gemütsstimmung das Wetter zu beeinflussen. So bekam auch die nächste Generation immer eine bestimmte Gabe und selbst das Haus kann auf seine eigentümliche Art kommunizieren und helfen, das Leben seiner Bewohner bequemer und sorgenloser zu machen.
»Wir wollten die komplexe Dynamik in große Familien feiern und versuchen zu verstehen, wie sie wirklich funktioniert. Wie gut kennen wir unsere Familien. Wie gut kennen Sie uns?«, erzählt der oscargekrönte Regisseur von Rapunzel – neu verföhnt und Zoomania, Byron Howard. Regisseur und Drehbuchautor Jared Bush (Mitregisseur/Mitautor von Zoomania, Autor von Vaiana) ergänzt: »Es ist eine Geschichte darüber, dass die Menschen, die uns am nächsten stehen, insbesondere Familienmitglieder, uns nicht immer so sehen – oder uns nicht ganz verstehen. Und ebenso zeigen wir den Menschen, die wir lieben, aus vielen Gründen nicht unser ganzes Ich. Unsere Geschichte zeigt, wie ein Mitglied einer Familie, dass sich am wenigsten gesehen fühlt, lernen kann, seine ganze Familie und schließlich sich selbst zu sehen.«
Der Enkeltochter Mirabel blieb bei einer klassischen Zeremonie das Glück verwehrt, ebenfalls eine Gabe zu erhalten, womit sie diesbezüglich ein bisschen als Außenseiter gilt. Nichtsdestotrotz lässt sie sich meistens ihr sonniges Gemüt dadurch nicht verderben – bis sich die Ereignisse überschlagen und sie herausfinden muss, warum sie keine Gabe erhalten hat, und ob sie es schafft, ihre Familie weiterhin zusammenhalten zu können.
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An dieser Stelle soll hier nichts weiter verraten werden, denn den Zuschauenden wird die eine oder andere Überraschung geboten, auf die man erst einmal kommen muss. Neben vielen toll in Deutsch gesungenen Liedern (auch hier gibt das Synchronstudio mal wieder alles) erweisen sich die Figuren in der Handlung als authentisch und wenig klischeehaft – auch wenn man dies bei dem einen oder anderen vermuten könnte.
Der Animationsstil ist bunt, kommt an Trolls heran – nur nicht ganz so kitschig, allerdings immer unter der Prämisse einer südamerikanischen Landschaft in all ihren abwechslungsreichen Facetten von Fauna und Flora. Auch wenn man es kaum glauben mag: Die Geschichte der Familie Madrigal nimmt einen sofort mit und man rätselt selber, was dahinter stecken könnte, so dass der Film wie im Flug vergeht!!

20.10.2023 | mz
Kategorien: Feature | Filme