Wenn Dennis Villeneuves Dune | Part 1 ein Einführen der Figuren und Auftakt der Geschichte inklusive politischer Verwicklungen und Intrigen darstellte, dann geht es nun mit Teil 2 in die Vollen von Frank Herberts berühmter Sci-Fi-Buchvorlage!
Aufgrund der Komplexität des Romans gab das Studio Warner Brothers Regisseur Dennis Villeneuve nach Erfolg des ersten Teils nun die Möglichkeit, seine Vision weiterzuführen und glücklicherweise sind auch fast alle bekannten Gesichter des ersten Teils vertreten sowie einige neue, denn es kommen neben Imperator Shaddam IV. und dessen Tochter auch der Neffe von Baron Harkonnen Feyd-Rautha zum Einsatz. Des Weiteren gibt es bei der Darstellerriege noch die ein und andere Überraschung.
»Lead them to paradise!«
Paul Atreides
Paul Atreides und seine Mutter fliehen auf dem Wüstenplaneten Arrakis vor der Vernichtungsmaschinerie des Hauses Harkonnen (das Haus Atreides wurde dabei beinahe komplett ausgelöscht) ins Fremengebiet und werden unerbittlich gejagt. Unter dem Schutz von Stilgar, einem der Gruppenführer der Fremen, finden die beiden vorerst Schutz.
Frank Herberts 1965 erschienenes Buch endet mit einer Diskussion von Paul, seiner Mutter Jessica und Chani. Hier erlaubt sich Regisseur Denis Villeneuve, der auch am Drehbuch mitgeschrieben hat, einen Kniff: In den finalen Szenen des Films wird beschrieben, dass die anderen wichtigen Häuser Raumschiffe im Orbit des Wüstenplaneten haben und mit Pauls Machtergreifung und dessen Forderungen nicht einverstanden sind und ein möglicher weiterer Krieg bevorsteht.
Ein dritter Teil steht am Horizont, und derzeit sieht es so aus, dass nach dem Erfolg, den der zweite Teil derzeit im Kino erzielt (liegt weltweit 200 Millionen US-Dollar höher als Teil 1), ein weiterer Film mit hoher Wahrscheinlichkeit produziert wird.
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Aber wie ist denn nun der Film? Dies ist sicherlich ein gutes Stück auf die eigenen Erwartungen gestellt. So hat der Film sein Setting, seine Visualität und natürlich seine Geschichte bereits mit dem 1. Teil auf den Weg gebracht, und diesbezüglich verfolgt man weiterhin die Geschehnisse, die sich für die Betrachtenden auf der großen Leinwand abspielen.
Wer die Vorgänger-Filme gesehen hat oder das Buch kennt, wird keine großen Überraschungen erleben können, da der Regisseur recht nah an der Vorlage von Autor Frank Herbert bleibt – natürlich mit einigen Freiheiten. Denis Villeneuve drückt diesem Projekt seinen Stempel auf. Und dass er liefern kann, hat er schon diverse Male bewiesen.
Er beschreibt seine Rückkehr zum Wüstenplaneten als Fortsetzung einer Geschichte, die mit dem ersten Film noch nicht zu Ende geführt wurde. Nichtsdestotrotz erhofft man sich, mehr von den Sandwürmer zu sehen, deren Auftritte im Buch allerdings auch sehr klein ausfallen. Aufgrund des „Spice“ bzw. dessen Abbau sind sie natürlich trotzdem gefühlt präsent. Das erste Mal im Kino wartet man gute 2 Stunden auf den Höhepunkt.
Beim erneuten Kinobesuch der Fortsetzung weiss man bereits, worauf man sich einlässt, und guckt es dadurch etwas entspannter und kann mehr auf Feinheiten und Nuancen achten, und davon sind viele im Film zu finden, auf die sich das Publikum freuen kann. Auf die politischen (auch teils religiösen) Aspekte und den Bezug zur aktuellen Gegenwart möchte ich hier nicht eingehen. Dies sollte jeder für sich selbst herausfiltern.
Abschließend sei gesagt, dass dies definitiv ein Film fürs Kino ist, da man die Wüste (Sehr viele Szenen wurden „on location“ in Jordanien gedreht.) und den Sand „spürbar fühlt“ und dies erleben die Fremen in der Geschichte tagtäglich. Wasser ist im Roman und Film ein sehr kostbares Gut, worüber man sich im Alltagsleben hier bisher glücklicherweise kaum Gedanken zu machen braucht. Wie und wann es mit einer möglichen Verfilmung des zweiten Buches von Frank Herberts Dune-Zyklus, „Der Herr des Wüstenplaneten“, weitergeht, werden wir hoffentlich bald erfahren…