Samstag, 18. Mai 2024
Colt Seavers (Ryan Gosling) und Jody Moreno (Emily Blunt)
Tom Ryder (Aaron Taylor-Johnson)
Colt Seavers (Ryan Gosling) und Jody Moreno (Emily Blunt)
Colt Seavers (Ryan Gosling) und Iggy Starr (Teresa Palmer)
Jody Moreno (Emily Blunt)
Colt Seavers (Ryan Gosling)
Colt Seavers (Ryan Gosling)
Jody Moreno (Emily Blunt) kann auch austeilen.
Dan Tucker (Winston Duke)
Colt Seavers (Ryan Gosling)
Colt Seavers (Ryan Gosling)
Colt Seavers (Ryan Gosling) und Jody Moreno (Emily Blunt)
Colt Seavers (Ryan Gosling) und Jody Moreno (Emily Blunt)
Jody Moreno (Emily Blunt) und Colt Seavers (Ryan Gosling)
Ryan Gosling, Regisseur David Leitch und Logan Holladay am Set
Ryan Gosling beim Dreh
Regisseur David Leitch gibt Ryan Gosling Regieanweisungen.
Emily Blunt und Regisseur David Leitch am Set
Ryan Gosling und Regisseur David Leitch am Set
Regisseur David Leitch und Ryan Gosling am Set
Ryan Gosling, Aaron Taylor-Johnson, Ben Jenkin, Logan Holladay, Justin Eaton und David Leitch am Set
Ben Jenkin am Set
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Colt Seavers ist Stuntman. Man sprengt ihn in die Luft, schießt auf ihn, zerschmettert ihm die Knochen und wirft ihn aus großer Höhe aus dem Fenster – alles zu unserer Unterhaltung. Zusammen mit Kamerafrau Jody Moreno sind sie auf und jenseits des Sets ein eingespieltes Team. Zusammen leben sie ihren Traum.

»I never forget a fist.«

Colt Seavers

Nach einem Unfall gerät sein Leben aus den Fugen. Fast ein Jahr versteckt er sich in einem Motel irgendwo weit weg vom Schuss, weil er nicht wollte, dass Jody ihre Karriere aufgibt, um ihm zu helfen. Als ihn eines Tages Produzentin Gail Meyer aufspürt, ist er zunächst nicht sehr begeistert.
Doch als sie ihm die Möglichkeit bietet, seiner Freundin Jody zu helfen, die inzwischen bei ihrem ersten Film Regie führt, lodert die Flamme wieder auf – auch wenn er noch nicht zu 100% wiederhergestellt ist. Der Star des Films, Tom Ryder, ist verschwunden. Wenn er nicht gefunden wird, ist der Film futsch und Jodys Karriere im Eimer.
Schafft es Colt, ihn aufzuspüren, seine Arbeit zu machen und eventuell die Liebe seines Lebens zurückzugewinnen? Es gibt da allerdings ein paar Kleinigkeiten zu klären…
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Mit der Adaption der beliebten gleichnamigen TV-Serie der 1980er Jahre, die in Deutschland unter dem Titel Ein Colt für alle Fälle lief, legt der ehemalige Stuntman David Leitch sein bislang persönlichstes Projekt vor. Dabei unterhält er nicht nur mit spektakulären Aktionen und der Essenz der Originalserie, sondern bietet auch eine Liebeserklärung an das Action-Kino an sich – und an die hart arbeitenden Menschen, die es überhaupt erst möglich machen.
»The Fall Guy ist für mich eine Liebeserklärung an die Stuntdarsteller und die unbesungenen Helden der Filmindustrie, an all die hoch qualifizierten und talentierten Arbeiter, die ihre Leidenschaft und Hingabe in die Kunst des Filmemachens einbringen«, so der Filmemacher. »Es ist eine Hommage an die Produktionsdesigner, Kameraleute, Grips, Elektriker, Produktions- und Regieassistenten und alle anderen, die mit Herz und Seele dabei sind, die Magie des Geschichtenerzählens auf die Leinwand zu bringen. Dieses Projekt hat einen besonderen Platz in meinem Herzen, weil es Anekdoten aus meinem Leben als Stuntdarsteller und Teil des Stabs beinhaltet.«
Glen A. Larson, Schöpfer der TV-Serie, verstarb 2014. Seine Arbeit prägte die amerikanische Kultur in den 1970er- und 80er-Jahren mit unvergesslichen Serien wie Knight Rider, Simon & Simon, Magnum, Quincy, Buck Rogers und Kampfstern Galactica. Produzent Guymon Casady ist sich sicher, dass Glen Larson stolz auf das, was das Team erreicht hat, stolz gewesen wäre.
»Wenn wir auf Glen Larsons Beiträge zurückblicken, waren sein Gespür für Geschichten und seine Mitarbeit in der Anfangsphase des Projekts im Jahr 2003 von unschätzbarem Wert«, so Casady.
»Auch wenn der Film vom ursprünglichen Konzept abweicht, hoffen wir, dass wir Larsons Vermächtnis Ehre erweisen können, indem wir es für ein neues Publikum neu interpretieren. Larsons produktives Schaffen, zu dem auch die gleichzeitige Ausstrahlung von acht Fernsehsendungen gehört, spiegelt sein außergewöhnliches Talent und seinen nachhaltigen Einfluss auf die Branche wider.«
Der Begriff „Fall Guy“ hat in der Welt der Stunts eine lange Geschichte. Ursprünglich wurden damit Darsteller bezeichnet, die zur Filmmagie beitragen, indem sie physische Schläge einstecken. »Das sind diejenigen, die von Pferden und Motorrädern fallen oder eine Treppe hinunterstürzen«, sagt David Leitch.
»In unserem Film haben wir den Begriff aber weiter gefasst. Er hat sich zu einer Metapher entwickelt, die wir auf verschiedene Weise verwenden. Unser „Fall Guy“ ist nicht nur ein Stuntman, der für die Kamera fällt. Er ist jemand, der ungerechterweise die Schuld für etwas auf sich nimmt, was er nicht getan hat. Außerdem ist er ein Mann, der bereit ist, alles zu riskieren, um die Liebe seines Lebens zurückzugewinnen.«
🪂
Um sich auf die Rolle vorzubereiten, beschäftigte sich Ryan Gosling mit körperlich anspruchsvollen Stunts und Actionszenen – obwohl er gerne als erster Schauspieler gesagt hätte, dass er keine eigenen Stunts für den Film gemacht hat. Doch die Anfangsszene forderte von ihm, in einer Aufnahme von seinem Wagen übers Set zum Stuntpunkt zu gehen und den Stunt dann durchzuführen…
»Es geht um die Stuntdarsteller. Ich war froh, dass ich ihre Arbeit in den Mittelpunkt stellen und sie das tun lassen konnte, was sie am besten machen«, so der Schauspieler, der nicht zum ersten Mal einen Stuntman spielt. »Es war aber auch wichtig, dass ich einige der Stunts selbst mache, um authentisch zu sein und um zu verstehen, mit welchen Situationen sie jeden Tag konfrontiert sind.
Ich habe Höhenangst und wusste, dass einer der Stunts, die ich machen würde, ein Sturz aus dem 12. Stockwerk sein würde. Ich dachte, dass ich diese Angst überwinde, wenn ich den Stunt hinter mir habe. Das war aber nicht der Fall. Ich habe sie im Moment des Stunts überwunden, weil ich dem Team zutiefst vertraut habe. Zusätzlich zu dem Sturz wurde ich außerdem über die Sydney Harbor Bridge gezogen. Das war schlauerweise für 6 Uhr morgens angesetzt. Ich war während des Stunts so müde, dass ich danach nach Hause ging und einschlief. Als ich aufwachte, fragte ich mich: ‚War das ein sehr seltsamer Traum, den ich gerade hatte? Oder war es ein Albtraum?‘«
Vor den Dreharbeiten arbeiteten Emily Blunt und Ryan Gosling eifrig an ihrem Zusammenspiel, um sicherzugehen, dass sich alles richtig anfühlte. Doch an den eigentlichen Drehtagen nahmen die Szenen oftmals eine unvorhersehbare Wendung. »Ryan ist ein großartiger Autor mit witzigen, intelligenten Ideen. Das hat den Szenen beim Dreh zusätzlichen Schwung verliehen«, sagt die Schauspielerin.
»Unsere kreativen Einfälle reichten von ausgelassen bis völlig durchgedreht. Von diesem Punkt aus haben wir dann ein Ziel angepeilt, das sowohl realistisch als auch witzig war. Ich glaube, das ist es, was ich an den beiden liebe. Sie wirken nachvollziehbar, sind etwas unbeholfen und ganz und gar kein perfektes Paar. Das Chaos zwischen ihnen gefällt mir ausgesprochen gut.«
Durch dieses Chaos fühlt sich die Beziehung zwischen den Figuren auf eine Weise real an, wie es nur wenige romantische Beziehungen in Filmen tun. »Was mir an der Beziehung zwischen Colt und Jody auf der Leinwand am besten gefällt, ist ihre rohe, unverfälschte Art«, sagt Produzentin Kelly McCormick.
»Es wirkt wie eine Romanze aus einem Indie-Film, der auch die Stolpersteine und die peinlichen Momente nicht ausspart. Das verleiht ihrer Beziehung eine zusätzliche Ebene der Authentizität. Es ist eine chaotische Liebesgeschichte, aber genau das macht sie so real und nachvollziehbar. Schließlich ist die Liebe selbst auf wunderbare Weise chaotisch.«
🐨
The Fall Guy entstand während der Sommermonate in Australien. Dabei wurden die natürlichen Gegebenheiten des Landes in die Kameraarbeit einbezogen. Das Ziel war es, die gewünschten Lichtverhältnisse effizient zu realisieren. So wurden z.B. Szenen mit Sonnenuntergängen innerhalb der kurzen Zeitspanne des tatsächlichen Sonnenuntergangs eingefangen. Das unvorhersehbare australische Wetter, bei dem bisweilen alle vier Jahreszeiten an einem einzigen Tag vorkommen, machte die Dreharbeiten im Freien jedoch zu einer besonderen Herausforderung.
Der Drehort passte so gut zur Geschichte, dass die Stadt selbst zu einer wichtigen Figur in der visuellen Umsetzung des Films wurde. Gedreht wurde an einigen der berühmtesten Schauplätze der Stadt, darunter das Opernhaus, die Sydney Harbour Bridge und die Bligh Street. Sowohl das Opernhaus als auch die Sydney Harbour Bridge mussten während der Dreharbeiten geschlossen bzw. gesperrt werden.
Fakt ist: Fans der Originalserie, denen zumeist der Trailer zum Film überhaupt nicht zugesagt hat, sollten sich trotzdem den Film ansehen, denn nicht nur, dass die Chemie der Hauptfiguren stimmt, auch gibt es ein Wiedersehen mit Lee Majors, Heather Thomas und dem beliebten Pick-up aus der Serie.
Zudem ist im Abspann das Titellied der Serie zu hören – diesmal jedoch in der Version von Countrystar Blake Shelton. Im Original hatte es Lee Majors selbst gesungen. Vermutlich hatte es sich Ryan Gosling nicht zugetraut, dieses ikonische Lied selbst zu singen.
Aber auch sonst gibt es neben zahlreichen Stunts und witzigen Dialogen viel zu entdecken – u.a. die Wand voller Notizzettel, auf der sich Filmstar Tom Ryder die haarsträubendsten Fragen gestellt hat. Hinzu kommen diverse popkulturelle Reverenzen, die die Herzen höher schlagen lassen. Am Ende sind alle begeistert, auch wenn die Figuren nicht 1:1 transferiert wurden, denn es ist die Essenz der damaligen Zeit, die hier mit aufgefangen wurde, was diesen Film so liebenswürdig macht.

10.05.2024 | mz
Kategorien: Kino