Seit Max von seinem unheilbaren Hirntumor und einer damit einhergehenden drohenden Persönlichkeitsveränderung weiß, hat er schon auf die eine oder andere Art versucht, sich das Leben zu nehmen. Obwohl er das 50. Lebensjahr noch nicht erreicht hat und eine harmonische Beziehung mit seiner Freundin Lærke führt, möchte er sein Leben beenden, bevor er nicht mehr er selbst ist.
Als der Versicherungsagent beginnt, im Fall des verschwundenen Arthurs zu ermitteln, führt ihn seine Recherche auf die Spur des mysteriösen Aurora Hotels – ein Luxushotel, das mit geplanten und betreuten Suiziden wirbt: In einem abgelegenen Hotel in den Bergen wird ein schönes und ehrenvolles Lebensende mit professioneller Begleitung versprochen.
Ihm offenbart sich eine verstörende Wahrheit, die ihn dazu führt, sein Leben, den Tod und seine eigene Wahrnehmung der Wirklichkeit in Frage zu stellen. Das Ganze hat nur einen Haken: Wenn man den Vertrag mit dem „Hotel Aurora“ einmal unterschrieben hat, gibt es kein Zurück.
»You have a personal reminder: Practice rhyme!«
Siri
Der dänische Regisseur Jonas Alexander Arnby erzählt in seiner zweiten Spielfilmarbeit eine düstere Geschichte um menschliche Kontrolle, Existenzialismus und Liebe. »Der Titel mag zwar ein Widerspruch in sich sein, doch genau das ist die Art, auf die ich mich Themen nähere, die schwierige Debatten auslösen: Tötung auf Verlangen, menschliches Leid gegenüber Liebe und der Sinn des Lebens«, erläutert er.
»Ich halte diese Geschichte für gleichermaßen unterhaltsam und relevant – sie sticht heraus. Der Film ist nicht politisch, aber bewegend, spannend und existenziell. Er nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise, die sie in Atem hält: heraus aus einem nicht klar definierten skandinavischen Alltag, hinein in eine geheimnisvolle weiße Landschaft des idealen Suizids, wo sich die Grenze zwischen Bewusstem und Unbewusstem langsam verliert. Wir entdecken die atemberaubende Welt des hohen Nordens, die kaum jemand je betreten hat und die uns doch, und davon bin ich überzeugt, allen vertraut ist.«
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Der Regisseur, der seine depressiven Erfahrungen u.a. bei Lars von Triers Dancer in the Dark gesammelt hat, mischt eine Detektivgeschichte mit existenziellem Drama und lässt den Game of Thrones-Star mit Bart und Brille verkleidet (damit er auch in keinster Weise mit dem „Kingslayer“ in Verbindung gebracht werden kann – was auch funktioniert) in einem visuell kühlen, aber dennoch architektonisch herausragendem Betonklotz ermitteln.
Doch auch wenn Herr Arnby vier Jahre intensiv recherchiert hat, wie er selbst sagt, so vermag er zwar mit seinem Hauptprotagonisten die düstere Realität eines zum Tode Geweihten herüberzubringen, doch letztlich kann die dialogarme Geschichte nicht so recht überzeugen – weder als Krimi noch als Suizid-Drama. Spannung kommt erst ein wenig am Ende auf. Stattdessen gibt es Jakobsmuscheln, Spargel und Mangosoße sowie einen Riesenkaktus, der dann am Ende Hoffnung geben soll? Wer auf düstere dänische Filme und gestreifte Pyjamas steht, der sollte sich den Film unbedingt ansehen.