
Paloma, Alice, Damien und Olivier begrüßen die Gäste.
📷 David Koskas – © Atelier de Production | UGC | TF1 Studio | TF1 Films Production | Lighthouse Entertainment
📷 David Koskas – © Atelier de Production | UGC | TF1 Studio | TF1 Films Production | Lighthouse Entertainment
Der deutsche Titel samt Untertitel machen eigentlich keine Lust auf diese französische Komödie. Doch addiert man Meine Braut, ihr Vater und ich mit Was ist mit Bob?, kommt Voilà Papa! heraus – oder vielmehr Niemals ohne meinen Psycho.
Gleich zu Beginn lernen wir die Situation und die beiden Hauptfiguren kennen, als die Feuerwehr (in diesem Monat bereits zum sechsten Mal) den phobischen Patienten von Dr. Olivier Béranger vom Fenstersims retten soll. Zum Glück kann ihn der Psychoanalytiker wieder zurück ins Zimmer lotsen und gibt ihm einen letzten Rat: Er solle doch endlich seine Liebe finden.
Gesagt – getan: Ein Jahr später taucht Damien plötzlich wieder auf – diesmal ganz privat als Verlobter von Oliviers Tochter! Ausgerechnet zum 30. Hochzeitstag ihrer Eltern schleppt sie ihren Neuen an. Der Doc ist „begeistert“ und schmiedet sogleich Pläne, seinen schlimmsten Patienten, der die letzten fünf Sitzungen noch nicht einmal bezahlt hat, abzuwimmeln…
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»Als ich die Arbeit an dem Film abschloss, verstand ich, dass die Geschichte uns immer lehrt, dass die Lösung aller Probleme in der Liebe liegt«, sagt Regisseur und Drehbuchautor Arnaud Lemort. »Man liebt seine Kinder, seine Familie, seinen Partner und sogar seinen Therapeuten!«
Sobald man sich dazu durchgerungen hat, den Film anzugucken, wird man mit einer Komödie belohnt, die klassischer nicht sein kann, aber trotzdem super unterhält. Ich habe lange nicht so herzhaft gelacht, zumal eigentlich Wortwitz und physische Komik eher mein Ding sind.
Weshalb der Film bei den Bewertungen floppt, mag daran liegen, dass die Witze oft politisch völlig unkorrekt daherkommen – der Bruder der Braut ist taub und ihr Ex macht auf behindert. Das ist nicht Jedermanns Geschmack, aber die restlichen Pointen sitzen und werden oft passend trocken präsentiert.
Als dann noch George Michaels „Faith“ zum Hit des Films wird, malt man sich so einiges aus: Tochter Alice ist Tanzlehrerin und ihr Ex ist Tänzer und besitzt einige Ähnlichkeit mit dem jungen George Michael, und Paloma ist in einer Chorgruppe. Was es am Ende wird, wird hier nicht verraten. Es ist aber sehr lustig mit anzusehen, was sich die Beteiligten so einfallen lassen, um sich gegenseitig eins auszuwischen.
Gedreht wurde am Genfer See, »rund um Evian, Thonon-les-Bains und Yvoire, jenem wunderschönen kleinen Dorf, das man zu Beginn des Films sieht, beim Ablegen des Bootes«, erzählt Arnaud Lemort. »Da dachte ich mir, dass für die Figur eines Psychoanalytikers das Symbol des Sees und dessen scheinbarer Windstille, durchaus relevant sein müsste. Die Wellen werden von den hinzukommenden Figuren mitgebracht.«
Da ist so einiges los, und auch muss man hier nicht auf computeranimierte Effekte verzichten! »Da ich bei vielen öffentlichen Vorführungen teilgenommen habe, habe ich den Eindruck, dass er den Zuschauern gefällt«, sagt der Regisseur abschließend. »Sie haben nicht das Gefühl, einfach nur eine weitere Komödie zu sehen. Das ist für mich das Wichtigste…« Dem kann ich voll zustimmen.