Donnerstag, 5. Dezember 2024
Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga
Lars Erickssong (Will Ferrell) und Sigrit Ericksdottir (Rachel McAdams) als Fire Saga
Lars Erickssong (Will Ferrell) und Sigrit Ericksdottir (Rachel McAdams) als Fire Saga
Erick Erickssong (Pierce Brosnan) und Lars Erickssong (Will Ferrell)
Erick Erickssong (Pierce Brosnan)
Sigrit Ericksdottir (Rachel McAdams) und Lars Erickssong (Will Ferrell)
Der portugiesische Sänger Salvador Sobral
Katiana (Demi Lovato)
Alexander Lemtow (Dan Stevens)
Alexander Lemtow (Dan Stevens)
Sigrit Ericksdottir (Rachel McAdams) und Alexander Lemtow (Dan Stevens)
Alexander Lemtow (Dan Stevens)
Netta (Netta Barzilai)
Der französisch-kongolesische Sänger Jessy Matador
Sängerin Anna Odobescu aus Moldawien
Die estländische Sängerin Elina Netsajewa mit Conchita Wurst aus Österreich
Elina Netsajewa
Neta (Netta Barzilai) aus Israel
Die schwedische Sängerin Loreen
Der schwedische Sänger John Lundvik
Alexander Rybak
Der französische Sänger Bilal Hassani
Conchita Wurst, Sigrit Ericksdottir (Rachel McAdams) und Loreen
Elina Netsajewa, Alexander Lemtow (Dan Stevens), Jamala, Jessy Matador, Conchita Wurst, Sigrit Ericksdottir (Rachel McAdams), Loreen, Alexander Rybak und Lars Erickssong (Will Ferrell)
Lars Erickssong (Will Ferrell) und Sigrit Ericksdottir (Rachel McAdams)
Lars Erickssong (Will Ferrell) und Sigrit Ericksdottir (Rachel McAdams)
Sigrit Ericksdottir (Rachel McAdams) und Lars Erickssong (Will Ferrell) als Fire Saga
Lars Erickssong (Will Ferrell) und Sigrit Ericksdottir (Rachel McAdams) als Fire Saga
Erick Erickssong (Pierce Brosnan)
Start 26. Juni 2020
Die estländische Sängerin Elina Netsajewa, aus Österreich Conchita Wurst und Regisseur David Dobkin am Set
Regisseur David Dobkin mit dem weißrussisch-norwegischen Sänger und Komponisten und Geigers Alexander Ryback und Will Ferrell am Set
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Lars und Sigrit sind seit Kindertagen miteinander verbandelt und wollen, nachdem sie 1974 mit ABBAs Auftritt beim damaligen Grand Prix Eurovision de la Chanson Feuer gefangen haben, unbedingt eines Tages den europäischen Liederwettbewerb gewinnen. Doch Lars‘ Vater Erick, der womöglich auch Sigrits Vater sein könnte (der Nachname weist zumindest darauf hin), will lieber, dass sein Sohn einen richtigen Beruf ausübt, der Familientradition des Fischens folgt.
Doch eines Tages ist es soweit: Durch ein Wunder (bei dem vermutlich Elfen im Spiel waren) bekommen Lars und Sigrit ihr Ticket nach Edinburgh, wo der aktuelle Eurovision Song Contest, wie er inzwischen genannt wird, stattfinden soll. Jetzt wird es richtig aufregend – werden sie mit ihrem Lied im Wettbewerb mithalten können? Die isländischen Experten setzen jedenfalls nicht auf Sieg, denn keiner hat das Geld, die teuerste und aufwändigste Show Europas (wenn nicht sogar der Welt) im kommenden Jahr auszurichten, sollte Island am Ende gewinnen.
Während Sigrit vom russischen Tenor Alexander Lemtow umworben wird, macht sich sich die Griechin Mita Xenakis daran, Lars abzulenken, um die Neulinge abzuchecken und eventuell zu manipulieren. Doch Letzteres schaffen Lars und Sigrit von ganz allein, und sie müssen feststellen, dass sie womöglich doch nicht das Zeug dazu haben, ihren Traum zu erfüllen…
»Did we just hear points for Iceland?«
Graham Norton
Seit 1956 findet der von der EBU organisierte Gesangswettbewerb jährlich statt, der nach dem nichteuropäischen Mitglied Israel nun auch Australien dazu zählt, wo es so viele Fans gibt, dass sich die EBU letztlich doch erweichen lassen hat, den Kontinentalstaat auf der anderen Seite der Erdkugel hinzuzufügen. In diesem Jahr musste das Spektakel jedoch ausfallen (bzw. aufs nächste Jahr verschoben werden) – wir alle wissen warum.
Als Ersatz dafür gibt es nun einen Film darüber – produziert von Hauptdarsteller Will Ferrell, der selbst zu einem großen Fan des Spektakels geworden ist – dank dem Cousin seiner Ehefrau. Jeden Sommer verbringen sie in ihrem Heimatland und sehen sich das Spektakel an. »Wir hatten uns das verrückte Spektakel über drei Stunden angesehen«, erzählt der ehemalige SNL-Komiker.
»Es gibt dort ein Ausmaß an Affektiertheit, das wir hier in den USA so nicht haben. Manche Leute sehen ihn sich seriös an, während andere sich wiederum darüber lustig machen. Aber jeder schaltet ein und will wissen, wer gewonnen hat. Sofort dachte ich, das könnte eine grandiose Kulisse für einen Film sein: Es ist ein großer Spielraum für Komödie vorhanden. Ich hatte angenommen, dass mir jemand aus Europa zuvorkommen würde – aber nein!«
Als Regisseur fungierte David Dobkin, der neben Musikvideos für 2Pac, Coolio, Elton John und Maroon 5 als Komödienspezialist so einige Erfahrung mitbrachte. »Er wusste genau, wie die Aufnahmeliste für jedes Lied zusammengestellt werden müsse, genauso wie die Einstellungen und welche Art von Kameras benutzt werden sollten«, sagt Will Ferrell. »Ich dachte mir: Das ist ein glücklicher Zufall! Wir hatten ein tolles Team gebildet, denn ich hatte die schrägsten Ideen bekommen und er hatte sie umgesetzt.«
🇪🇺 🇮🇸 🎤 👱🏼‍♂️ 🎶 👱🏼‍♀️ 🎹
Eine große Rolle im Film spielt natürlich auch die Musik, die größtenteils von Musikproduzent Savan Kotecha kommt, der bereits Lieder für Ariana Grande, The Weeknd, Usher oder Demi Lovato geschrieben hat. Während Will Ferrell sich verausgabt, selbst zu singen, wurde der Hauptgesangsteil von Sigrit größtenteils von der schwedischen Popgröße Molly Sandén gesungen. Rachel McAdams hat lediglich ein Lied komplett und alle anderen angesungen, bis sie von Molly Sandén (a.b.a. My Mariana) überblendet wurde.
Mit Titeln wie „Jaja Ding Dong“, „Double Trouble“ oder der grandiosen Ballade „Húsavík“, die nun wirklich das Zeug für einen ESC-Gewinner hat, werden die Fans der (Freak)Show für den Corona-Ausfall 2020 ordentlich bedient. Wem das nicht reicht, der kann sich an den zahlreichen Gastauftritten ehemaliger ESC-Teilnehmer erfreuen. Als ganz besonderes Bonbon gibt es eine wunderschöne Collage von Lars und Sigrit in Edinburgh mit einer Live-Darbietung von Salvador Sobral am Piano auf einem Gehweg mit dessen Siegertitel „Amar pelos Dois“.
Als Lars‘ Widersacher Alexander Lemtow macht Dan Stevens nun auch im Film auf sich aufmerksam. Nach seinem Aufstieg bei Downton Abbey und seiner grandiosen Darstellung von Professor Xaviers Sohn in der Serie Legion mimt er nun das russische Tribut an George Michael, auch wenn der russische „Prinz der Eurovision“ betont, in Russland gäbe es keine Schwulen. Er spielt den pompösen Interpreten derart markant, dass man nicht genau weiß, macht er nur Spaß oder meint er das ernst? In Legion konnte er sich ja diesbezüglich austoben und zur Perfektion bringen.
Der Titel ist zwar etwas sperrig, doch der Film an sich ist recht flüssig und äußerst unterhaltsam – vor allem für ESC-Fans. Aber auch wer nichts damit am Hut hat, wird hier gut unterhalten. Will Ferrells Humor und seine klassische Kinderseele hemmen ein wenig den Fluss des Films, stören aber letztlich nicht ganz so doll wie in manch seiner Vorgängerfilme.
Inhaltlich birgt der Film zwar nichts, was man nicht schon in anderen Variationen erzählt bekommen hat, doch ist er ein unterhaltsamer Ersatz für die in diesem Jahr ausgefallene Show, und vielleicht findet sich schließlich doch noch ein neuer Fan, der dann nächstes Jahr dem Ereignis beiwohnt. Allerdings sollte noch erwähnt werden: Der offizielle britische Off-Moderator Graham Norton spielt sich hier selbst. Wer das deutsche Pendant Peter Urban erwartet, wird hier leider enttäuscht. Vielleicht gibt es ja später eine deutsche Alternativszene auf Scheibe…ist aber wahrscheinlich nur ein Wunschtraum.
Desweiteren bekommt man auch einen kleinen Einblick hinter die Kulissen. Immerhin werden in dem Film auch ein paar reale Personen von Schauspielern dargestellt, was mit großen Namenseinblendungen einher geht. Und Neulinge, die dann 2021 live zuschauen, werden feststellen, dass die schrägen Auftritte, die skurrilen Darbietungen, die schönen Balladen und die extravaganten Outfits der Realität entsprechen…

26.04.2024 | mz
Kategorien: Netflix