»Es gibt so viele Filme über KI, und ich glaube, der erste Instinkt eines jeden ist, eine Geschichte über KI zu machen, die schief läuft«, sagt der Filmemacher. »Ich dachte: Was, wenn es eine Geschichte über KI ist, die richtig läuft? Sobald ich das wusste, hieß es: Lass uns damit spielen und sehen, wohin es führt!«
Es dauert nicht lange, bis man erfährt, dass Iris kein Mensch ist. Doch das Erschreckende im Film ist nicht das Amoklaufen sondern die Analogie der immernoch stark nachgefragten Selbstverwirklichung von Frauen in der Gesellschaft, hier anhand eines weiblichen Modells – vom „Haushaltsroboter“ zur selbständigen Frau – oder in diesem Fall Roboter (oder vielmehr Androiden, denn die Fähigkeiten und das Aussehen sind weit ausgereifter und tiefgründiger als die eines Roboters).
Diese Frage stellten sich auch die Serienschöpfer von Real Humans bzw. des britischen Pendants Humans. Auch dort ging es um helfende Alltagsroboter, die durch Programm-Anomalien selbstbewusst werden und um ihre eigenen Rechte kämpfen, ein vollwertiges Mitglied der Zivilisation zu werden.
In diesem Film geht es hauptsächlich um Liebesroboter, die einem echten Menschen zum Verwechseln ähnlich sehen – bis man sie nach dem Wetter fragt. Die Androiden werden werden mit Gesicht und Stimme des Besitzers geprägt, um Missbrauch Dritter auszuschließen – kennt man vom Smartphone. Und mit Letzterem kann man schließlich den Liebespartner „feintunen“ – Augenfarbe ändern, Stimme oder auch dessen Verhalten.
Companion ist nicht viel anders als her oder Ex_Machina, die künstliche Intelligenz wird sich selbst bewusst und versucht, sich aus den Limitationen zu befreien. Im Gegensatz zu den voran genannten Filmen wird hier jedoch ziemlich schnell klar, dass sich die Zuschauenden auf die Seite von Iris stellen und eigentlich keine Angst vor ihr haben müssen (solange man sie nicht auf Werkseinstellungen zurücksetzen will).
Und es wird klar, dass die Männer in diesem Film den Kürzeren ziehen, denn wer aus Habgier Fehler begeht, muss dafür büßen… Ausgeklügelt bis ins letzte Detail zeigt Companion eine etwas andere Liebesgeschichte und weist darauf hin, die AGB zu lesen, wenn man schon das Betriebssystem hackt.