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Lionel Macomb ist der Star der konservativen Radiosendungen. Er lässt sich über brisante Themen wie Gesundheitsversorgung und Einwanderung aus und hat dadurch Einfluss auf die ohnehin schon aufgeheizten politischen Debatten. Er erreicht ein Millionenpublikum. Doch auch Lionel muss sich mit zwischenmenschlichen Problemen herumschlagen: Er kämpft mit seinem früheren Schützling um die Quoten und streitet öffentlich mit einer mächtigen Senatorin.
Als seine 16-jährige Nichte Tess ihn wegen einer Familienkrise aufsucht, sieht sich Lionel mit seiner komplizierten Familie konfrontiert, die er vor langem hinter sich gelassen hatte. Mit Tess hat er endlich seinen Meister gefunden: Eine kluge, entschlossene, unverschämt ehrliche Gegenspielerin. Tess steht unterdessen vor einem eigenen Dilemma: Soll sie ihre Mutter unterstützen oder doch die Chance ihres Lebens ergreifen, auf die sie so hart hingearbeitet hat?
Während sich diese unerwartete Bindung entwickelt und seine Karriere an die Belastungsgrenze gerät, muss Lionel sich entscheiden, ob er die Macht seiner Worte und ihre Auswirkungen überdenken will. Wird er sich für eine neue Art der Verantwortung und der Beziehung öffnen können? Oder wird er auf seinem desaströsen Pfad bleiben und jeden ins Unglück stürzen, der ihm nahe kommt?
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Regisseur Frank Coraci hat sich mit Hot Air aus dem Dunstkreis von Adam Sandler und Kevin James heraus bewegt und liefert hier eine schlagfertige Mischung aus Familiendrama und Sozialkritik, in der vor allem Steve Coogan als zynisch hartgesottener Radiotalker und Taylor Russell als dessen gewiefte Nichte brillieren.
Dass der Film so wenig beachtet wurde, liegt vermutlich an der Misere selbst, auf die der Film hinweisen will – das politische Selbstverständnis vieler US-Amerikaner der Trump-Ära. David Koepps Produktionsassistent Will Reichel bastelte in seinem Drehbuchdebüt um das kontroverse Thema eine passende Familiengeschichte über Selbstbestimmung und Zukunftsängste, ohne allzu zu kitschig zu wirken.
Als Lionels Assistent ist Griffin Newman zu sehen, dessen Name zwar nichts sagt, doch das Gesicht und die Mimik dazu kennt man aus der Superhelden-Komödienserie The Tick, wo er Arthur, den Begleiter der Titelfigur, spielte. Neve Campbell als Lionels Lebenspartnerin macht zwar einen soliden, wenn auch unscheinbaren Eindruck, aber viel mehr als Einfühlvermögen und Beratertätigkeit wird von ihrer Figur auch nicht verlangt. Aber sie mal wiederzusehen ist schon Grund genug, sich den Film anzusehen.
Steve Coogan spielt in Höchstform und vollzieht dabei eine Gratwanderung zwischen Widerling und Sympath. Zuletzt war er als Stan Laurel zur Abwechslung mal in einer angenehmen Rolle zu sehen, doch mit Hot Air meldet er sich in seiner Schublade der aufmüpfigen Figuren zurück, was aber speziell in diesem Fall zu loben ist. Die Botschaft des Films richtet sich zwar in erster Linie an die US-Politiker (Immerhin trägt Lionel den ganzen Film über einen US-Flaggen-Anstecker am Jackett!), doch ist es eine universelle: Lass doch erstmal hören, was die anderen zu sagen haben, bevor deine Meinung jene vor den Kopf stößt!
Kinostart 5. September 2019
mit
Steve Coogan (Lionel Macomb)
Taylor Russell (Tess Macomb)
Neve Campbell (Valerie Gannon)
Skylar Astin (Gareth Whitley)
Judith Light (Judith Montefiore-Salters)
Griffin Newman (Tyler)
Tina Benko (Laurie Macomb)
u.a.
drehbuch
Will Reichel
musik
Rupert Gregson-Williams, Andreas Lucas
kamera
Frank Prinzi
regie
Frank Coraci
verleih
vorspann
• Logos
• Vorspann über Film, Titel in Blau und Rot über das ganze Bild verspielt flackernd
abspann
• normal rollenden Abspann
• Titeleinblendung im Abspann
erwähnung
Special Thanks to SAG-AFTRA