Sonntag, 20. April 2025
Holland
Holland
Nancy Vandergroot beim Fototermin
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Lehrerin und Hausfrau Nancy Vandergroot lebt mit ihrem Ehemann und ihrem Sohn in Holland, einem Ort im US-Bundesstaat Michigan, in dem eine große Gemeinschaft von Eingewanderten jener gleichnamigen europäischen Region lebt und die heimischen Traditionen den Besuchenden der Stadt ganzjährig vorführt – samt Kostümen, Tulpenfest und Windmühle.
Als sie Unstimmigkeiten zwischen den Erzählungen des oft dienstreisenden Ehemannes, einem Augenarzt mit eigener Praxis in der Stadt, und Belegen, die sie beim Aufräumen findet, entdeckt, beginnt sie, zu ermitteln, ob sie sich da etwas einbildet. Dabei hilft ihr der freundliche Kollege, der spanisch-stämmige Werklehrer Dave, der sich dabei immer mehr zu ihr hingezogen fühlt.
»Sometimes I wonder: Is it even real?«
Nancy Vandergroot
Bei ihren Ermittlungen kommen sie sich näher, doch als sie entdecken, was vor sich geht, werden nicht nur sie überrascht. Immer wieder werden Nancy und Dave von Albträumen geplagt, die versuchen, die Zuschauenden auf weitere Fährten zu lotsen.
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Für 90 Minuten rätselt man, was vor sich geht. Bildet sich Nancy alles nur ein? Ist ihre Welt real? Immerhin bauen ihr Mann und Sohn in der Garage ein Miniaturwunderland, das auch zu Filmbeginn und -ende die Handlung einbettet und letztlich zur Aufklärung beiträgt. Dabei wird alles etwas abstrakt eingefangen und die Figuren verhalten sich oft auch merkwürdig. Als dann die Aufklärung kommt, wird man demzufolge auch zusammen mit den Hauptfiguren überrascht.
Bis zum Finale dümpelt der teilweise recht langatmige Film zwischen Drama, Krimi, Fantasy und Komödie. Die teils hektische Situationskomik und die körperlichen Statuen des dynamischen Ermittlerduos mögen Assoziationen zu Don Quixote und Sancho Panza aufkommen lassen.
Als dann das Geheimnis gelüftet wird, wird die Geschichte genregerecht abgewickelt, während man am Ende dann doch nochmal durch die Stimmen von Nancy und Dave aus dem Off zu Bildern der Miniaturwelt dazu genötigt wird, darüber nachzudenken, ob man etwas übersehen hat und es doch alles nur eingebildet war, was auch Nancys Rahmenaussage ist, die den Film einbettet.
Dem Film fehlt ein deutlicher Spannungsbogen und eine Genre-Vordefinition, denn man weiß lange nicht, wohin die Reise geht. Zumindest nimmt man Nicole Kidman die Holländerin ab – allein schon durch ihr normales Äußeres. Dabei wirkt sie oft, als wüsste sie selbst nicht, ob der Film eine Komödie ist, agiert einerseits komisch, dabei aber gleichzeitig auch zurückhaltend.
Drehbuchautor Andrew Sodroski, der zuvor für die Discovery-Serie Manhunt | Unabomber verantwortlich zeigte, liefert hier seine erste Spielfilmarbeit ab, während Regisseurin Mimi Cave ihren zweiten Spielfilm nach der Horror-Romanze Fresh präsentiert.

20.04.2025 | mz | Quelle: amazon prime video
Kategorien: prime video
Genres: DramaKrimi