Im antiken Rom schreibt man das Jahr 180 nach Christus. Der siegreiche General Maximus ist der Liebling des Kaisers Marcus Aurelius, und der altersmüde Herrscher will den mutigen Kriegsherrn sogar zu seinem Nachfolger bestimmen. Seinem eigenen Sohn Commodus, der sich mit Vorliebe an grausamen Gladiatorenkämpfen ergötzt, traut der Kaiser das schwierige Amt nicht zu.
Als der machtbesessene Commodus das erfährt, tötet er seinen Vater und lässt sich selbst zum Cäsaren krönen. Er verstößt Maximus vom Hof und befiehlt seinen Tod. Maximus gelingt die Flucht, und er kann sich in seine Heimat durchschlagen, wo er nach Jahren blutiger Schlachten endlich seine Frau und seinen Sohn wieder sehen will.
Doch er erreicht seinen Hof mit Müh und Not, in seinem Arm das Kind und Frau sind tot – hingerichtet auf Commodus‘ Befehl. Maximus gerät in Gefangenschaft und wird als Sklave in eine Gladiatorenschule verkauft. Dort lernt er die grausame Kunst des Überlebens in einer Arena, um schließlich als Gladiator nach Rom zurückzukehren.
Stets mit einer Maske auftretend bleibt Maximus unerkannt und wird schnell zum Liebling der Massen. Allein die Aussicht auf Rache gibt ihm die Kraft, in der Arena Tag für Tag sein Leben aufs Spiel zu setzen. Der ungeschlagene Kämpfer kennt nur ein Ziel: seinem Peiniger gegenüberzutreten und den Tod seiner Familie zu rächen!
»Win the crowd and you will get your freedom.«
Proximo
Zusammen mit DreamWorks und Universal machte sich Ridley Scott an das monumentalste Werk seit Ewigkeiten und geht mit jeder Menge Brimborium ins neue Jahrtausend – allem voran mit einem digital erbauten Colosseum, das allein schon seinen Schauwert hat.
In gänzlichem Kontrast steht dazu die Eröffnungssequenz, in der Maximus mit seinen Truppen Germanien erobert: Hunderte Statisten, teilweise recht sichtbar digital multipliziert, kämpfen in den englischen Wäldern von Aldershot, die für die südgermanischen Grenzen herhalten müssen. Auch die Traumsequenzen, in der Maximus seine Familie visualisiert, wirken in Hinsicht auf Visualität ein wenig vernachlässigt.
Der Film bietet jede Menge Schauwerte in Sachen Stunts, Gemetzel und Testosteron und die klassische Heldengeschichte vom fleißigen Arbeiter (hier Soldaten), der vom Chef fallengelassen wird, sein eigenes Ding durchzieht und sich schließlich an seinem Peiniger rächt. Allerdings lassen die unkomplexe Handlung und die einfallslosen Dialoge zu Wünschen übrig.
Das antike Rom sah noch nie so echt und lebendig aus! Liebhaber von Filmen wie Spartacus oder Ben Hur kommen hier voll auf ihre Kosten. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit den britischen Schauspielgrößen Richard Harris als Marcus Aurelius und der während der Dreharbeiten auf Malta in einer Bar gestorbene Oliver Reed als Proximo. Er hatte bis zu seinem Tod schon alle Szenen, bis auf eine, abgedreht. Diese eine Aufnahme wurde durch eine andere ersetzt, die das Effekte-Team am Computer entsprechend veränderte.
👍🏻
Nach seinem kleinen Fehlgriff mit Die Akte Jane zieht Ridley Scott triumphal mit einem Russell Crowe in Topform und einem unnachgiebig hinterlistigen und urbösen Joaquin Phoenix zurück in die Kinoarenen und bietet ein blutiges, spektakuläres und stellenweise atemraubendes Helden-Epos, das dafür inhaltlich nicht allzu viele Ansprüche deckt.