Sonny Hayes trägt den Spitznamen „Der Beste, der es niemals geschafft hat“. In den 90er Jahren galt er als hoffnungsvollstes Talent der Formel 1®, doch dann beendete ein Unfall auf der Rennstrecke um ein Haar seine Karriere.
30 Jahre später verdient er sich seinen Lebensunterhalt als umherziehender Gelegenheitsrennfahrer. Eines Tages tritt Sonnys ehemaliger Teamkollege Ruben Cervantes an ihn heran, der mittlerweile Besitzer eines Formel 1®-Teams ist, das kurz vor dem Aus steht. Ruben überredet Sonny zu einer Rückkehr in die Formel 1®, um das Team zu retten und einen letzten Versuch zu unternehmen, sich als bester Fahrer der Welt zu beweisen.
Sonnys Teamkollege, Nachwuchstalent Joshua Pearce, ist unterdessen fest entschlossen, sein eigenes Tempo vorzulegen. Im Gebrüll der Motoren holt die Vergangenheit Sonny ein. Bald stellt er fest, dass in der Formel 1® der eigene Teamkamerad der erbittertste Konkurrent ist, und dass sich der Weg zur Erlösung nicht allein beschreiten lässt.
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Wellen, Wellen, verwackelter Schnitt… – eine Formel 1®-Rennstrecke in den frühen 90er Jahren, und man vermutet, aus Sichtweise des Fahrers, dass ein kurzer Ausschnitt eines schlimmen Unfalls gezeigt wird. So beginnt der Film, und die Kamera zeigt daraufhin unsere Hauptfigur Sonny Hayes, der sich in seinem wohngerecht umgebauten Van nach dem Wecken kurz frisch und rennwagen-fit macht, um zum Boxenstopp an der NASCAR-Strecke in Daytona zu joggen.
Er übernimmt beim 24-Stunden-Rennen einen Porsche-Boliden für die „Nachtschicht“. Hier soll er zumindest die aktuelle Platzierung halten – so der Wunsch des Teamchefs, der ihn verpflichtet hat. Danach übernimmt ein weiterer Fahrer in der „Morgenschicht“ das Rennen, welches dieser dann zu Ende bringt.
Sonny ist als recht aggressiver alter Hase bekannt und rast nach dem Fahrerwechsel mit seinem Porsche auf die Rennstrecke, wo er sich gleich an den Vordermann hängt, um diesen nach Möglichkeit zu überholen…
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Auch wenn er teils ein wenig eigensinnig herüberkommt, so ist Brad Pitt wie so oft seiner Rolle gewachsen und porträtiert seine Figur sehr gut nachvollziehbar. »Er ist reiner Rennwagenfahrer und ist dort, weil er es liebt«, sagt er. »In jungen Jahren trat er aus dem Formel 1®-Stall aus und dachte, dass er seinen Frieden mit sich darüber geschlossen hat – bis die Gelegenheit durch seinen alten Freund daherkommt.«
Mit Regisseur Joseph Kosinski hat er die Figur entwickelt, indem sie mit echten Formel 1®-Fahrern sprachen. »Als wir die Geschichte des Letzten-Platz-Teams entwickelten, hatten wir den Luxus, Fahrer zu befragen«, so Brad Pitt weiter. »Man kann einer der besten Fahrer der Welt sein, auf dem Höhepunkt des Rennsports, und trotzdem ist es demoralisierend, sich am hinteren Ende zu befinden.«
Es gibt so einige Wendungen im Film, die speziell auf die Rennstrecke gelegt wurden, so dass man immer gespannt ist, was als Nächstes folgt. Audiovisuell und durch den Schnitt kann einem manchmal der Kiefer runterhängen, da man gerade so stark im Renngeschehen involviert ist, als wenn man selbst am Steuer des Wagens (oder daneben in der Aussenperspektive) sitzt! Dabei entsteht eine ungeheure, sehr rasante Dynamik, die sich durch den kompletten Film zieht.
Selbst für Nicht-Formel 1®-Fans und Neueinsteiger bringt dieser Gut-Fühl-Film einen locker durch seine 2½ Stunden, das auch nach dem zweiten Schauen nichts von seiner Brisanz verliert! Speziell auf der großen Leinwand wird man hier ordentlich ins Geschehen hineingesogen und erst am Ende wieder entlassen.
Dafür sorgt, neben den tollen Bildern, auch ein exzellenter Ton – von den Geräuschen an und auf der Rennbahn wie auch bei der geschickt eingesetzten Musikauswahl und die Tonspur des Filmmusik-Meisters Hans Zimmer, der wieder mit einem ganz eigenen Klangteppich den Film unterlegt.
Mit Top Gun | Maverick-Regisseur Joseph Kosinski hat man allerdings auch einen technisch sehr versierten Filmemacher, der weiß, wie man anspruchsvolle Actionszenen inklusive Schauspieler auf ein entsprechendes Niveau hebt. Unterstützt wurde er dabei von „Altmeister“-Produzent Jerry Bruckheimer persönlich.
Neben dem offiziellen Formel 1®-Zirkus, der im ganzen Film megapräsent ist, ließ man sich nicht nehmen, auch kurz den Mitproduzenten des Films und siebenfachen Weltmeister Lewis Hamilton zu zeigen. Zudem sind bei diversen Feierlichkeiten der Rennstreckensieger auch weitere F1®-Fahrer wie Mark Verstappen zu sehen, wodurch die Authentizität noch verstärkt wird.
Trotz der ganzen Fahr- und Autotechnik im Film wird der Zuschauer stets abgeholt. In erster Linie ist es ein Film über Menschen und wie diese im größten Teil in ihren Konflikten und Herausforderungen agieren. Dennoch bringt der Film neben der rasanten Action eine schöne Leichtigkeit ein, die die Zeit im Handumdrehen vergehen lässt. Und auch das Sonny-typische Ende ist mehr als versöhnlich. Daher am besten im Kino ansehen!!