Samstag, 27. September 2025
Delphine von Plettenburg (Jella Haase) im Verkaufsgespräch
Charlotte Heinze (Jule Böwe)
Sumpfkrabben-Fischer Peter Harminski (Milan Peschel)
Balkon-Imker Fritz von Plettenburg (Frederick Lau)
Bienen auf Speed: Kafka (Marc Hosemann)
Auf dem Green Hub: Peter Harminski (Milan Peschel), Charlotte Heinze (Jule Böwe) und Delphine von Plettenburg (Jella Haase)
Der Clan im Unverpacktladen; Omar (Yasin el Harrouk)
Überfall im Spielwaren-Geschäft: Delphine von Plettenburg (Jella Haase) mit Charlotte Heinze (Jule Böwe) und Omar (Yasin el Harrouk)
Klimaneutraler Drogenhandel - Omar (Yasin El Harrouk)
Der erste klimaneutrale Clan: Amir (Amer el Erwadi) und Sami (Adrian Kourosh)
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Nach knapp 20 Jahren liefert Oliver Rihs ein Update seines Kultstreifens Schwarze Schafe – diesmal als Ensemblefilm und mit mehr Farbe. Neben Berlin sind auch diesmal Jule Böwe, Milan Peschel und Robert Lohr in ihren damaligen Rollen dabei. Auch Marc Hosemann ist wieder mit dabei, aber in einer anderen Rolle.
Während sich Charlotte mit ihrem Ex, dem erfolglosen Sumpfkrabbenfischer Peter, und ihrem Sohn Sid herumplagt, versucht Delphine, ihre selbstgebastelten Genderpuppen zu verkaufen. Ihr drogenabhängiger Bruder Fritz hat die Drogen in seinem Balkon-Bienenstock versteckt und wird vom Unterhändler Kafka gedrängt, sie herauszurücken, der wiederum bei einem Neuköllner Clan in Missgunst geraten ist.
Als sich die Figuren nach und nach die sprichwörtliche Klinke in die Hand geben, beginnt ein aberwitziges Abenteuer in der hitzebrodelnden Hauptstadt, in der Clan-Chef Omar zum Klimaschützer wird, Delphine und Charlotte spontan durchbrennen und mit einer fremden Kreditkarte einen draufmachen und Peter gegen den erfolgreichen Ex-Freund von Charlotte und seinen Erzrivalen Bambino bestehen muss, um endlich seine nachhaltigen Krabbenbrötchen zaubern zu können.
»Kafka keine Pussy!«
Kafka
»Ich glaube das Leben bietet mehr Absurdes, als man sich in den kühnsten Träumen ausmalen kann. Natürlich aber male ich dann doch noch gerne etwas aus…«, sagt Filmemacher Oliver Rihs, der seine Helden im Berliner Großstadtdschungel mit existentiellen Nöten und den großen Themen unserer Zeit konfrontiert.
Herausgekommen ist ein wilde Klimawandel-Sommerkomödie, die man am besten mit einer großen Portion Eis begutachten sollte. Allerdings schwingt der Humor oft zwischen Satire und bemühten komischen Einlagen hin und her, genauso wie die unruhigen Kamerabilder, die schon mal Kopfschmerzen verursachen können.
Wie man bei den geschnittenen Szenen auf der offiziellen Homepage erkennen kann, war #SchwarzeSchafe ursprünglich als Serie geplant, die im Nachhinein zu einem noch unbekannten Termin veröffentlicht werden soll. »Im Film begegnen wir knapp der Hälfte der Figuren des gesamten Schwarze Schafe-Universums, und diese Figuren werden in der Serie auch noch vertiefter erzählt«, sagt Oliver Rihs. »Aber in der Serie handeln wir auch mit Nazi-Teppichen, crashen die AfD oder entführen etwa den reichsten Menschen der Welt, da passiert also noch viel Gewagtes, von dem der Film gar nicht weiß.«
Die anarchische Satire wurde komplett unabhängig ohne Senderbeteiligungen und Förderungen von Port au Prince Film & Kultur Produktion finanziert. Im Gegensatz zum ersten Film von 2006 ist die lose Fortsetzung weitaus weniger anarchisch und anstößig, was sich auch in der Freigabe ab 16 Jahre widerspiegelt. Umrahmt wird die Geschichte zudem von der Erzählstimme von Katharina Thalbach, die leicht reimend und märchenhaft erzählerisch die verschiedenen Szenarien verbindet.

19.08.2025 | mz
Kategorien: Kino
Genres AbenteuerKomödieKrimi