Montag, 13. Oktober 2025
Die Welt, wie wir sie kennen, liegt in Trümmern. Die Zivilisation ist ausgelöscht. Nur wenige Menschen haben überlebt. In einer einzigen verbliebenen Stadt sind sie versammelt, die Stadt unter dem Berg, die Sicherheit spendet vor den Gefahren, die außerhalb der Stadtmauern lauern. Nur wenige wagen sich in diese Trümmerlandschaft, die „verlorenen Ländereien“. Noch weniger kehren zurück, denn dort regieren namenlose Kreaturen und furchterregende Bestien, die es immer schon gab, die sich aber erst seit dem Untergang der Menschheit an die Oberfläche gewagt haben.
Besonders gefürchtet in dieser gesetzlosen Welt ist ein mythischer Werwolf, der am Rande der verlorenen Ländereien haust, in einer Gegend, die sich Skull River nennt. Anstelle von Wasser sind im Flussbett die Totenköpfe der menschlichen Opfer des Werwolfs versammelt — tausende und abertausende.
Aber auch die Stadt unter dem Berg ist ein Minenfeld. Ein falscher Schritt kann das Leben kosten. Hier regiert ein Unterdrücker, der Oberherr. Doch der ist alt und krank. Sein Ende ist besiegelt, seine Uhr läuft ab. Das weiß die Königin an seiner Seite. Das weiß auch der spirituelle Anführer eines religiösen Kults, der Hohepriester, der mit eiserner Faust regiert und Angst und Schrecken unter den Menschen verbreitet.
Keiner ist sicher vor der Willkür seiner rechten Hand, der Vollstreckerin Ash — eine Eiferin, die nicht eine Sekunde zögert, ein Leben zu nehmen, wenn man sich ihrer Schreckensherrschaft nicht unterwirft. Die Königin und der Hohepriester wissen, dass sie jetzt handeln müssen, um sich ihre Macht zu sichern, ihre Macht zu mehren, einander auszuspielen.
Die Hexe Gray Alys ist der Vollstreckerin ein Dorn im Auge. Sie beugt sich nicht, sie ordnet sich nicht unter, ist eine Freidenkerin, wild und klug und unabhängig — eine Rebellin, die nach Freiheit strebt und den Menschen ein Vorbild sein könnte, sich vor dem religiösen Orden nicht länger in den Staub zu werfen. Nun soll sie sterben, die Schlinge liegt ihr bereits um den Hals. Die Vollstreckerin ist sicher, ihre Erzfeindin bezwungen und damit die Saat des Widerstands im Keim erstickt zu haben.
Und doch schlägt die Hinrichtung fehl. Alys gelingt die spektakuläre Flucht, tötet dabei zahllose Schergen der Vollstreckerin. In ihrem Lager ist sie in Sicherheit und empfängt dort jene, die ihre Wünsche erfüllt haben wollen. Denn das ist die große Gabe von Gray Alys: Sie kann Wünsche erfüllen. Und doch warnt sie jeden aufs Neue, der zu ihr kommt: „Seid vorsichtig, was ihr euch wünscht. Ich werde euren Wunsch erfüllen, aber die Folgen werden euch vielleicht missfallen.“
Und doch kommen sie und melden ihre Wünsche an. Auch die Königin hat einen besonderen Wunsch. Alys soll in die verlorenen Ländereien ziehen, bis nach Skull River, dort den Werwolf töten und ihm die Haut abziehen. Auf diese Weise hofft die Königin, selbst eine Gestaltenwandlerin werden zu können, eine Bestie. Es ist ihr innigster Wunsch, denn so hofft sie, ihrem geheimen Liebhaber nah zu sein und mit ihm fliehen zu können.
Alys weiß, dass sie einen Führer durch das unwegsame Ödland braucht, wenn sie ihre Mission erfüllen will. Ihrer Ansicht nach gibt es keinen Besseren als Boyce — ein Berg von einem Mann, ein mit allen Wassern gewaschener und furchtloser Abenteurer und Revolverheld, der keiner Gefahr aus dem Weg geht und bis jetzt überlebt hat – auch weil er ein paar besondere Waffen und Tricks im Ärmel hat, die ihn auch aus ausweglosen Situationen retten.
Als sie gemeinsam in die verweste Welt losziehen, müssen sie sich beeilen. Nicht nur ist ihnen die Vollstreckerin unentwegt auf den Fersen und treibt sie vor sich her, es sind auch nur noch fünf Tage bis zum nächsten Vollmond. Genau dann müssen Alys und Boyce den Werwolf gestellt und besiegt haben, wenn sich der Wunsch der Königin erfüllen soll.
Es ist der Beginn einer Reise voller Entbehrungen und Herausforderungen — eine brutale Mission, bei der die Mitstreiter mit jeder Prüfung enger zusammenwachsen und immer mehr füreinander empfinden. Doch dies ist der größte Fehler in den verlorenen Ländereien — es macht sie verwundbar und schwach, und die Uhr tickt.
Aber Gray Alys ist verflucht: Sie muss jeden Wunsch erfüllen, der an sie herangetragen wird. Und als sie schließlich Skull River erreichen, um die Bestie zu besiegen, weiß Gray Alys, dass sie sich einem unvermeidlichen Schicksal stellen muss — ein Schicksal, das alles noch einmal auf den Kopf stellen wird…
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Die Idee zu einer Verfilmung kam dem Regisseur, Produzenten und Drehbuchautor Paul W.S. Anderson vor sieben Jahren. »Es war ein langer Weg bis zur Leinwand«, gibt er zu. Er wurde erstmals von Constantin Werner, einem deutschen Produzenten und Autor, auf die Geschichte aufmerksam gemacht. Er hatte sich die Rechte an drei Geschichten von George R.R. Martin gesichert, noch bevor Game of Thrones gedreht wurde. »Das war, bevor George zum größten Ding im Fernsehen wurde«, sagt der Filmemacher. »Alle drei Geschichten handeln von Liebe, aber in der Version von George R.R. Martin ist es eine verkorkste Form der Liebe mit unglücklichem Ausgang.«
Paul W.S. Anderson fühlte sich an Filme erinnert, die er als Kind liebte, insbesondere an Spaghetti-Western der 60er- und 70er-Jahre. »Ich liebe die Geschichten von Menschen, die gemeinsam in ein Abenteuer gezwungen werden, obwohl sie einander nicht vertrauen, wie zum Beispiel in Zwei glorreiche Halunken oder Ein Fressen für die Geier
Von Anfang an dabei war auch seine Ehefrau der Star des Films: Milla Jovovich, die über reichlich Erfahrung im Actiongenre verfügt. »In the lost Lands ist ein sehr düsteres Märchen, aber auch ein Actionabenteuer. Es ist wie eine Mischung aus den Gebrüdern Grimm und Science Fiction. Wir erzählen die Geschichte einer Hexe, die einen Mann anheuert, um sie in die verlorenen Ländereien zu bringen, wo sie einen Werwolf jagen und töten soll, um in den Besitz von dessen magischer Haut zu gelangen.«
Gedreht wurde in den Krakauer Alvernia Studios. Während Paul W.S. Anderson vorrangig seinen Film mit großen Bildern, fantastischem Ton, toller Action, großen Gefühlen und visuellen Effekten lieber in den Kinos sieht als im Heimkino, so fehlt ihm doch der Feinschliff in allen Instanzen wie auch etwas Neues und vor allem Spannung — die mittelmäßigen Bewertungen spiegeln das wieder.

06.09.2025 | mz | Quelle: Constantin Film
Kategorien: Kino
Genres ActionEndzeitfilmFantasyKrieg