Nour ist in ihren Zwanzigern, Einzelkind, lustig und arbeitet am Empfang eines Fitnessstudios. Sie ist außerdem übergewichtig und kämpft mit ihrem Aussehen. Ihre engen Freunde versuchen, ihr Ratschläge zu geben, aber sind in Sachen Liebe auch nicht besonders erfolgreich. Als eine Trainerin im Fitnessstudio anbietet, ihr Unterricht im Stangentanz zu geben, beschließt sie, es zu versuchen…
- Forte 01»Er hat mein Grübchen gefingert.«Nour
In ihrer ersten Hauptrolle, die sie selbst mit „ausfüllen“ konnte, spielt die kleine Schwester von Komiker Ramzi Bedia eine junge(nhafte) Frau, die Fußball spielt und von allen kumpelhaft und vor allem nicht als Frau (an)gesehen wird. Die Geschichte ist im Prinzip klassisch französisch aufgebaut, spielt in Paris und zeigt jede Menge Lokalkolorit.
Melha Bedia spielt Nour mit trockenem Humor und einiger Zurückhaltung, ohne jedoch introvertiert zu wirken. Es kommt zu diversen komischen Verstrickungen, besonders ihre Eltern, die unter ihrer Wohnung ein Café-Restaurant betreiben, machen sich immer mehr Sorgen, nachdem ihre Tochter beginnt, ihren Lebensstil zu ändern. Vor allem ist es ihre Mutter, die gerne mal die Karten legt, die befürchtet, dass ihre Tochter vom rechten Weg abgekommen sei.
Zunächst wird Nour von ihrem Kollegen im Fitnesstudio wortwörtlich angehauen, doch der ist weniger hinter ihrem Aussehen denn um ihren Umgang mit Tabellen her. Doch die Liebe kommt wie immer unverhofft und vor allem dann, wenn man sie überhaupt nicht auf dem Schirm hat…
Die ins Regiefach gewechselte Kleindarstellerin Katia Lewkowicz vermag es zwar, die Geschichte technisch souverän zu inszenieren, doch wirkt der Film nicht ganz so rund wie die Hauptdarstellerin. Es fehlt ihm an Spannung, Humor (oder er wird nur von Franzosen[m/w/d] verstanden) und einer Prise mehr an Charme. Trotzdem ist er recht unterhaltsam und kurzweilig und kann vielleicht jungen Frauen in derselben Position eine Hilfestellung geben.