
© LIONSGATE | Tobis
US-Marshal Madolyn Harris hat die wundervolle Aufgabe, den Buchhalter Winston aufzuspüren, der sich aus Angst vor der Mafia nach Alaska abgesetzt hat, und ihn schnellstmöglich mit einer gecharterten Cessna zurück nach New York bringen. Dort soll er als Kronzeuge vor Gericht gegen den mächtigen Gangsterboss Moretti aussagen.
Doch hoch über den schneebedeckten Weiten des dünn besiedelten Bundesstaats, auf engstem Raum mit den beiden Fremden sitzt Madolyn plötzlich in der Falle, als sie vermutet, dass ausgerechnet der Pilot nicht der ist, für den er sich ausgibt. Es beginnt ein erbitterter Kampf um Leben und Tod.
»This isn’t a plane, it’s a kite with engines!«
Winston
Der Filmtitel spielt mit der Doppeldeutigkeit des Begriffs – Fluchtrisiko und Flugrisiko. Dabei legt Drehbuchautor Jared Rosenberg in seiner ersten Arbeit ein paar sehr witzige Worte in die Münder der Hauptfiguren. Mel Gibson, der in letzter Zeit vor der Kamera in eher weniger ruhmreichen Filmen gespielt hat, setzt sich nun wieder hinter die Kamera und liefert mit Flight Risk einen soliden Krimi, der zwar von vorn bis hinten kaum etwas Neues aufzeigt, doch mit den spritzigen Dialogen und Einzeilern wie auch mit einer flotten Inszenierung punkten kann.
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Der Film spielt zu 90% im Flugzeug, weshalb der Fokus auch auf das Schauspiel der drei Hauptfiguren und deren Dialoge gerichtet ist. Ich will nicht zuviel verraten, daher sei nur gesagt, dass dieses Kammerspiel bis auf ein paar Geht-doch-garnicht-Situationen bis zum Ende sehr unterhaltsam und spannend bleibt. Ein besonderer Schachzug war es hier, Mark Wahlberg zur Abwechslung mal wieder gegen den Strich als Bösewicht zu besetzen!
Was man zunächst nicht vermutet und im Endprodukt auch nicht auffällt, ist, dass die Innenaufnahmen des Flugzeugs hauptsächlich auf einer Bühne in Las Vegas gedreht wurden, auf der die neueste Tricktechnik angewandt wurde – riesige LED-Panele, die als Kulisse für ein Set verwendet werden, auf dem video- oder computergenerierte Bilder in Echtzeit angezeigt werden können.
Dafür benutzte man eine Cessna 208B Grand Caravan, die modular auseinander genommen werden konnte, damit alles passen konnte. »Die Grand Caravan ist innen nur 1,70 Meter breit und 1,40 Meter hoch, was viele Herausforderungen mit sich brachte, angefangen damit, dass die Schauspieler und die Crew nicht darin stehen konnten«, berichtet Produktionsdesigner David Meyer. »Alle saßen immer in der Hocke. Wir haben einige interessante Dinge gemacht, wie zum Beispiel den Nasenkonus an der Stelle des Triebwerks entfernt, damit die Kamera auf Plattformen vor dem Flugzeug stehen konnte und näher an den Schauspielern war.«
Die Stunts und die Action an Bord gehören zu den Höhepunkten des Films. Zur Intensität trug auch bei, dass das Flugzeug viel wackelte, rumpelte und rollte, alles dank des Kardanrahmens, auf dem es montiert war. »Wir waren alle zehn Meter über dem Boden in der Luft, auf einem Gimbal, und es fühlte sich an, als würden wir aufsteigen oder tauchen«, sagt Topher Grace dazu. »Die Reaktionen, die man von mir auf dem Bildschirm sieht, sind echt!«
Also anschnallen und Maul halten! Für den Film braucht man kein Popcorn, weil man sich entweder festkrallen oder laut loslachen muss. Bei den Harten geht immerhin auch noch ein Klopfen auf die Oberschenkel. Und mit einer Laufzeit von guten 90 Minuten liegt der Film im akzeptablen Rahmen und kommt auch ohne große Längen aus.