Es ist schon erstaunlich, was die Marvel-Filmproduzenten und -Drehbuchschreiber hier Jahr für Jahr abliefern. Da muss doch mal ein Film daneben gehen… Aber auch hier: nein, geht er nicht!
Mit Captain Marvel bekommt nun ein weiblicher Superheld genügend Raum, um zu brillieren. Für die Hauptrolle hat man Oscar®-Gewinnerin Brie Larson gewonnen, die der Figur Carol Danvers/Captain Marvel Leben einhaucht. »In unseren Filmen haben wir schon immer starke Frauenfiguren und Heldinnen gezeigt«, erzählt Produzent Kevin Feige. »Und doch war es längst überfällig, dass eine Superheldin erstmals auch eine Produktreihe von Marvel anführt.«
»You know anything about a lady blowing up a Blockbuster?«
Nick Fury
Nick Fury
Nach einem bewegenden kurzen Vorspann, in dem Comic-Legende Stan Lee in Erinnerung gebracht und geehrt wird, geht es sofort mitten in den Film hinein: Es brennt, es herrscht Chaos, durch Nebel- und Rauchschwaden stapft ein Außerirdischer zielsicher mit gezogener futuristischer Waffe auf sein Ziel zu. Szenenwechsel zum Planeten Hala, wo der britische Schauspieler Jude Law einen Commander der militärischen Spezialeinheit Starforce der Rasse Kree mimt. Die feindliche Rasse der Skrull hat einen Randplaneten namens Torfa erobert, und diesen gilt es zu infiltrieren und eine Zielperson herauszuholen. Eine nicht ganz so einfache Aufgabe, obwohl das Team über einige Waffengimmicks verfügt.
Im Rahmen eines Bombardements wird das Spezialteam auf dem Planeten abgesetzt, gerät in einen Hinterhalt, wo die dazugehörige Carol Danvers als Mitglied dieser Spezialeinheit ausgeschaltet wird. Sie findet sich kurz darauf in einer Apparatur der Skrull wieder, die damit beabsichtigen, in ihren Gedanken und Erinnerungen zu stöbern, um Informationen zu extrahieren, wie sie an Pläne für einen Lichtgeschwindigkeits-Raumschiffantrieb herankommen. Hierbei erscheinen immer wieder verwirrende Erinnerungen an einen Aufenthalt auf der Erde.
Kurze Zeit später findet sich Carol wirklich in den 90er Jahren auf der Erde wieder und trifft auf Agent Coulson, allerdings noch wichtiger auf den Regierungsagenten und späteren SHIELD-Direktor Nick Fury (beide Schauspieler digital verjüngt, wie wir es bereits anhand von Robert Downey jr. bzw. Michael Douglas und Michelle Pfeiffer erleben durften), der zuerst gar nicht glauben mag, welchen menschlich und speziell weiblich aussehenden Außerirdischen er dort vor sich hat und der ihm erzählt, dass sie hinter ein paar sehr gefährlichen Gestaltwandlern her sei, die gerade ebenfalls auf die Erde gekommen sind.
Was sich hier weiter entwickelt und den Selbstfindungsprozess von Carol Danvers erzählt (und dies mit diversen Wendungen), ist wirklich allererste Sahne. Gerade die Interaktion zwischen Brie Larson und Samuel L. Jackson und auch allen anderen bekannten und neueren Figuren ist wirklich sehr unterhaltsam und hervorragend gespielt. Man leidet in diesem sehr charaktergeführten Drama, der Einführungsgeschichte von Captain Marvel in Marvels Filmuniversum, automatisch mit. Hinter diversen Verwicklungen muss erst einmal Licht ins Dunkel kommen. Interessant ist auch, dass man nie sofort weiss, hinter welcher Figur sich nicht doch kurzfristig ein Gestaltwandler verbirgt, was zusätzliche Spannung in die Geschichte bringt.
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Nach und nach werden diverse Fragezeichen aufgelöst und man erfährt ein Wiedersehen mit Figuren, die bereits in frühereren Marvel-Filmen aufgetaucht sind. Gerade diese Verbindungen machen es für den geneigten Marvel-Zuschauer noch schöner, da automatisch Wiedererkennungseffekte einsetzen und sich langsam die Geschichte wie ein Puzzle zusammensetzt – dies auch übergeordnet zu einigen anderen Marvel-Filmen und natürlich zum letztjährigen Avengers | Infinity War, der die eingeschworene Comicgemeinde sprachlos hinterließ und man nun extrem gespannt auf die Fortsetzung Avengers Endgame, die Ende April startet, wartet. Diesbezüglich sollte man wie immer beim Abspann noch nicht das Kino verlassen!
Fazit: ANSCHAUEN!
Fazit: ANSCHAUEN!