Donnerstag, 18. April 2024
Acid
кислота́

 

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Sascha ist 20, produziert halbherzig seine eigene Musik, hat ansonsten aber keinen richtigen Plan für sein Leben. Gerade ist sein Kumpel Wanja vom Balkon gesprungen. „Wenn du springen willst, spring!“, hat Pete zuvor noch zu Wanja gesagt. Nach der Beerdigung gehen Pete, Sascha und seine Freundin Karina erst mal in den Club, feiern. Dort lernen sie den Künstler Wasilisk kennen, der Saschas beschnitten Schwanz fotografieren will.
Bei sich zuhause führt Wasilisk den Dreien seine Kunst vor: Er löst alte Politiker-Büsten in Säure auf und präsentiert die deformierten Objekte als neue Skulpturen. Aus Langweile trinkt Pete einen Schluck der Säure und landet im Krankenhaus. Ein paar Tage später wird er mit einem dicken Pflaster über den Mund entlassen. Als er wieder zu sprechen beginnt, findet er endlich Worte für das Chaos um sich.
Der russischen Schauspieler Alexandr Gortchilin, bekannt aus seiner Zusammenarbeit mit Kirill Serebrennikow, hat mit Acid ein abgründiges Porträt der Jugend im heutigen Russland gedreht. Den jungen Männern in seinem Film scheint es ökonomisch an nichts zu mangeln, emotional wirken sie jedoch in einer Gesellschaft ohne Väter und ernstzunehmende Identifikationsfiguren vollkommen verwahrlost und orientierungslos. Partys, Drogen und Sex funktionieren irgendwann nicht mehr als Fluchträume vor der Kommunikationslosigkeit und Leere der umgebenden Welt.
Der Nicht-erwachsen-werd-Film mit ätzender Wirkung feierte im Panorama der Berlinale internationale Premiere und wurde beim goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films mit dem Hauptpreis, der Goldenen Lilie, ausgezeichnet.

Kinostart 8. August 2019

RU 2018
98 min
OmU

mit
Филипп Авдеев, Александр Кузнецов, Арина Шевцова, Савва Савельев u.a.

 

drehbuch
Валерий Печейкин

 

kamera
Ксения Середа

 

regie
Александр Горчилин

 

verleih
Edition Salzgeber

21.04.2020 | mz
Kategorien: Filme